Im Süden Vorpommerns hat es nach Angaben von Gutachtern erneut eine Wolfsattacke auf Nutztiere in einem gut gesicherten Gehege gegeben. Wie Sven Grumbach als Geschäftsführer des Gutes Borken (Vorpommern-Greifswald) am Donnerstag sagte, wurden in der Nacht zu Mittwoch im neuen Damwildgatter 8 von 15 Tieren getötet, darunter drei tragende Muttertiere.
Ein Damhirsch sei noch verletzt. Man sei ratlos: „Der Zaun ist 1,80 Meter hoch und hat oben eine Stromleitung“, sagte Grumbach. Zwei Rissgutachter hätten die für Wölfe typischen Kehlbisse und Pfotenabdrücke gefunden. Eine DNA-Analyse stehe noch aus.
2018 mehr als 160 Tiere getötet
Es wäre die fünfte Wolfsattacke in der Region innerhalb von zwei Monaten. Der Biobetrieb hat mehrere tausend Rinder. Fünf Hektar Flächen hat er jüngst für Damwild hergerichtet - mit „Untergrabeschutz“ ringsherum. Die Angreifer müssen den Experten zufolge über den Zaun gekommen sein. Drei Tiere im Gehege waren fast vollständig aufgefressen.
Seit Ende Januar haben Wölfe mehrfach Schafe und Damwild in der Region gerissen, zuletzt in Gegensee. Zwischen der Ueckermünder Heide mit dem riesigen Truppenübungsplatz Jägerbrück und der Uckermark jagen nach Angaben der Ministerien mehrere Wolfsrudel. 2018 hatten Wölfe trotz Schutzmaßnahmen allein in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 160 Schafe, Kälber und andere Nutztiere getötet und verletzt.
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Winfried Wagner