Die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit hat am Montag die Arbeitsmarktdaten für September vorgelegt. Die alljährliche Herbstbelebung und die verstärkte Einstellungen von jungen Facharbeitern nach Abschluss ihrer Lehre haben die Arbeitslosenzahl in Mecklenburg-Vorpommern demnach drastisch sinken lassen. Im vergangenen Quartal sorgten die ausgelernten Azubis noch für einen minimalen Anstieg, konnten nun doch viele von ihren Ausbildungsbetrieben oder anderen Firmen übernommen werden.
Wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Montag mitteilte, waren Ende September im Nordosten 53 149 Menschen als erwerbslos gemeldet. Das waren etwa 1900 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich nach längerer Stagnation über den Sommer auf nun noch 6,5 Prozent.
Tourismus und geringe Außenhandelsabhängigkeit sorgen für Aufwind
Zudem hatte das Statistische Landesamt mitgeteilt, dass die Wirtschaft im Nordosten im ersten Halbjahr mit einem Plus von 1,5 Prozent überdurchschnittlich gewachsen ist – nachdem Experten bereits einen Abwärtstrend befürchtet hatten. Experten werteten dies als Indiz dafür, dass die internationalen Handelskonflikte bislang kaum Auswirkungen auf die Industrie in Mecklenburg-Vorpommern haben. Die Halbjahresbilanz der Tourismuswirtschaft ließ ebenfalls auf eine gute Beschäftigungslage schließen.
Besonders erfreulich sei, dass die Zahl jüngerer Arbeitslosen unter 25 Jahren überdurchschnittlich gesunken sei, hob Agenturchefin Margit Haupt-Koopmann hervor. Verglichen mit September 2018 sank die Zahl der Arbeitslosenzahl insgesamt um 5600.
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Von RND/dpa