Astrazeneca liefert mehr Corona-Impfstoff nach MV: Wer profitiert?

Mecklenburg-Vorpommern beginnt schon in den kommenden Tagen damit, die nächste Zielgruppe gegen Corona zu impfen – deutlich früher als bisher geplant. Der Grund: Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca wird mehr Impfdosen in den Nordosten liefern als bisher angenommen. Bis Anfang März wird der Konzern mehr als 62 000 Dosen zur Verfügung stellen – das ist fast das Doppelte dessen, was bisher als sicher galt. Damit sind jetzt sind auch die ambulanten Pflegedienste in MV an der Reihe. MV impft jetzt auch ambulante Pflegedienste: Allein bis Mitte des Monats soll Astrazeneca knapp 30 000 Dosen nach MV schicken. Gegenüber den beiden anderen zugelassenen Impfstoffen von Biontech und Moderna gibt es aber zwei Besonderheiten: Die zweite Impfdosis muss bei Astrazeneca nicht nach spätestens vier, sondern erst nach zwölf Wochen verabreicht werden. Und: Die Ständige Impfkommission (STIKO), eine 18-köpfige Expertengruppe am Robert-Koch-Institut, hat ihn nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen. „Der Bund wird seine Impfverordnung aufgrund des Astrazeneca-Impfstoffes entsprechend weiter anpassen“, sagt Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Das heißt konkret: Alle Personen, die zur Impfgruppe 1 gehören und unter 65 Jahre alt sind, sollen jetzt mit Astrazeneca geimpft werden – Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen, an exponierten Stellen in Krankenhäusern zum Beispiel. Und: MV will nun auch damit beginnen, Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten mit den Astrazeneca-Dosen zu impfen. Das erfuhr die OZ aus der Staatskanzlei. Ab Dienstag soll bereits genügend Impfstoff für 6000 Menschen in diesem Bereich bereitstehen. Lesen Sie auch Nordwestmecklenburg: Hausärzte haben schon Hunderte Risikopatienten gegen Corona geimpft Corona-Fälle in Pflegeheimen: MV stellt mehr Personal für Tests bereit Impfzentren leer: Wie weit MV Ende Januar beim Corona-Schutz ist Die Dosen von Biontech und Moderna, die nun in den kommenden Wochen erwartet werden, gehen mit Priorität an Menschen über 80 Jahren. Die Behörden wollen zeitnah mehr und mehr Bürger zu den Impfungen einladen. Glawe erneut Impfstoff-Forderungen: Glawe erneuerte seine Forderungen an Bund und EU: „Um den Impf-Turbo anzuwerfen, brauchen wir deutlich mehr Impfstoff. Wir setzen darauf, dass dies spätestens ab dem zweiten Quartal auch erfolgen kann.“ Und weiter: „Hier sind EU, Bund und die Hersteller am Zug. Der Impfstoff darf kein Goldstaub sein, er muss der breiten Masse schnellstmöglich zugänglich gemacht werden.“ Hinweis der Redaktion: In einer ersten Version des Textes hieß es, die EU-Arzneimittelagentur EMA hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen. Das ist falsch. Die EMA hat ihn für alle Personen ab 18 Jahren zugelassen. Von Andreas Meyer