Bundeswehr steht in MV bereit für weitere Hilfsleistungen in Corona-Krise

Die Bundeswehr wird ihre Hilfsleistungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern weiter ausweiten. Wie ein Sprecher des Landeskommandos am Mittwoch in Schwerin sagte, liegen etwa 20 Anträge auf Unterstützung bei den Corona-Schnelltests in Pflegeheimen vor. Bislang hätten Heimbetreiber aus den Landkreisen Lundwigslust-Parchim, Vorpommern-Rügen und Nordwestmecklenburg Bedarf angemeldet. Bei einem zweitägigen Vorlauf könnten damit Soldaten auch über die Feiertage zum Einsatz kommen. Das Sozialministerium in Schwerin geht davon aus, dass weitere Anträge auf personelle Unterstützung eingehen werden. Wie eine Sprecherin des Landkreises Lundwigslust-Parchim mitteilte, griffen dort bisher 15 von 36 vollstationären Pflegeeinrichtungen das Angebot des Landes auf, sich mit Schnelltests vorsorgen zu lassen. Das Land habe die Tests vollständig vorfinanziert. Eine Refinanzierung erfolge durch Krankenkassen und die Kostenträger der Eingliederungshilfe. Schnelltests für Besucher in Heimen: Mit den vorgeschriebenen Schnelltests für Besucher soll gewährleistet werden, dass auch bei den aktuell hohen Infektionszahlen Heimbewohner wenigstens einen Angehörigen regelmäßig treffen können. Voraussetzung ist aber ein negativer Corona-Test. Auch die Heimbewohner selbst sowie das Pflegepersonal sollen kontinuierlich getestet werden. Dafür hatte das Land 400 000 dieser Tests bestellt, von denen nach Angaben von Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) die Hälfte auch bereits geliefert wurde. Die Betreiber der Heime hatten auf den erhöhten Personalaufwand für die Tests verwiesen und Hilfe angemahnt. In den landesweit rund 500 Pflege- und Altenheime leben laut Statistikamt mehr als 25 000 Menschen. Tests für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe: Schnelltests gibt es laut Drese auch für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Hintergrund sei, dass ein Großteil der Kinder und Jugendlichen aus diesen Einrichtungen über Weihnachten zu ihren Herkunftsfamilien fahre. Die Nutzung der Tests bei Kindern, Jugendlichen und Personal sei eine zusätzliche Maßnahme für mehr Sicherheit in den stationären Einrichtungen. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es den Angaben zufolge 752 stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe mit 6352 Plätzen. Lesen Sie auch: Corona-Impfung in MV: Anmeldung, Öffnungszeiten und Reihenfolge – das müssen Sie wissen Sanitäter der Bundeswehr werden laut Landeskommando auch mobile Impfteams bilden, die von Sonntag an Corona-Schutzimpfungen in den Pflegeheimen vornehmen. Die häufig über 80 Jahre alten Bewohner werden zuerst versorgt, weil sie bei einer Corona-Infektion besonders anfällig für schwerste Krankheitsverläufe bis hin zum Tod sind. Zuletzt hatte es in mehreren Pflegeheimen im Land folgenschwere Virus-Einträge gegeben, unter anderem in Güstrow, Schwerin, Woldegk, Friedland und Zempin auf Usedom. Bundeswehr übernimmt Betrieb im Impfzentrum Pasewalk: Nach Angaben des Landeskommandos wird nach dem Start der stationären Impfungen Anfang 2021 die Bundeswehr den Betrieb des Impfzentrums in Pasewalk (Landkreis Vorpommern-Greifswald) übernehmen. Dafür seien zunächst 25 Armeeangehörige eingeplant. Landesweit seien dann voraussichtlich mehr als 200 Soldaten im Corona-Einsatz, unter anderem in den Gesundheitsämtern der Kreise, die auch die Kontaktnachverfolgung organisieren. Für ganz Deutschland stehen laut Bundeswehr bis zu 20 000 Soldaten für Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Sie werden auf Bitten meist kommunaler Behörden aktiv Von RND/dpa