Corona-Ausbruch: Klinikum Karlsburg verlängert Aufnahmestopp

Das Klinikum Karlsburg bleibt für Neuaufnahmen von Herz- und Diabetespatienten vorerst weiter geschlossen. 21 Patienten und eine Reihe von Mitarbeitern sind seit Ende Januar positiv auf Covid-19 getestet worden. 53 von Quarantäne betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen vorwiegend aus dem Pflegebereich, wo insgesamt 250 Beschäftigte tätig sind. Operationen, die zwingend erforderlich waren, wurden verschoben. Seit der Schließung der Intensivstation wegen Corona gab es keine OP mehr, Notfallpatienten wurden nach Lübeck verlegt. „Das ist für uns natürlich ein erheblicher Einschnitt, betrifft die Zahl der Mitarbeiter in Quarantäne doch ein Fünftel des Pflegepersonals“, erklärt der Ärztliche Direktor des Klinikums, Prof. Wolfgang Motz. Dass so viele Beschäftigte betroffen sind, erläutert der erfahrene Herzspezialist so: „Zu uns kommen viele Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. Sie haben Atemnot und Herzschwäche – und eben auch Corona. Doch es weiß doch zunächst niemand, kommt die Atemnot vom Herzen oder von Corona. Und ein Notfall ist ein Notfall“, sagt Motz. Testungen geben nur Momentaufnahmen wieder: Außerdem geben Testungen ja immer nur Momentaufnahmen wieder. „Ein Patient, der heute noch getestet wird, kann längst infiziert sein. Nur die Virenlast ist eben noch nicht so hoch. Ein Test zwei oder drei Tage später bringt dann ein positives Ergebnis. Das lässt sich leider nicht verhindern“, merkt der Professor an. Lesen Sie auch Hotspot Vorpommern-Greifswald: Was bedeutet das für die Lage an der Uniklinik? Schärfere Regeln in Vorpommern-Greifswald: Das gilt jetzt im Corona-Hotspot Usedom: Besitzer darf Ferienwohnungen nicht an Geimpfte vermieten Zudem habe das Karlsburger Klinikum als Folge von Corona eine hohe Zahl an Patienten mit Thrombosen und Embolien behandelt. „Insofern war es nur eine Frage der Zeit, dass auch bei uns im Haus Corona-Fälle auftreten“, so Motz. Infektionsgeschehen ist stabil: Allerdings ist er optimistisch: „Das Infektionsgeschehen hat sich stabilisiert und ist rückläufig: Die meisten der seit Ende Januar positiv getesteten Patienten und Mitarbeiter sind nicht erkrankt und ohne Symptome“, sagt Motz. Allerdings könne der Normalbetrieb noch nicht wieder aufgenommen werden, da sich eine große Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derzeit noch in Quarantäne befindet. Das Klinikum sei da auch sehr konsequent vorgegangen. Wer Kontakt zu einem Infizierten hatte, musste und muss in Quarantäne. Aktuell geht der Klinikchef davon aus, dass ab Dienstag kommender Woche, also ab 16. Februar, je nach Dringlichkeit erste Patienten wieder aufgenommen werden können und die Klinik zudem auch wieder an der Notfallversorgung teilnehmen kann. Dies werde zeitnah in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen und der Rückkehr von Mitarbeitern in den Dienst entschieden. Im Klinikum Karlsburg sind aktuell 500 Mitarbeitende beschäftigt. Von Cornelia Meerkatz