Corona-Beschlüsse lösen emotionale Debatte unter OZ-Lesern aus

Die Verlängerung des Lockdowns bis mindestens zum 14. Februar soll die Zahl der Neuinfektionen drastisch reduzieren, so die Hoffnung. Die neuen Beschlüsse haben bei Lesern viel Kritik hervorgerufen. Flo Hartmann schreibt: „Ich befürworte die Lockdown-Regeln. Was ich nicht befürworte, sind die unvollständigen Maßnahmen, die nicht zu Ende gedacht sind und die bewusste Ignorierung der nichtsystemrelevanten Gruppen, deren Existenz gerade kaputtgemacht wird. Ich habe das Gefühl, die Politik will die Krise aussitzen, bis die Impfungen so weit durch sind. Dann einfach die Läden wieder öffnen und so tun, als wäre nichts geschehen, während die Betroffenen den Scherbenhaufen, der von Kunst, Kultur, Freizeitgestaltung und Gastronomie noch übrig ist, versuchen aufzufegen und zu schauen, wo sie bleiben.“ Birgit Quahl meint: „Ja super. Verlängert nur immer weiter, irgendwann ist die Wirtschaft im Keller, das dauert nicht mehr lange. Und zum Punkt mit den Masken. Da habe ich endlich welche gefunden, bei denen ich auch Luft bekomme, und nun darf ich die nicht mehr tragen? Dürfen wir als kleine Bürger überhaupt noch was?“ Jan Schuhknecht fragt: „Wo sind die Verschärfungen? Dass alles länger dicht bleibt, war doch klar.“ Lesen Sie auch: Streit um Schulen und Kitas: Schwesig legt sich bei Corona-Gipfel mit Merkel an Video: Das sagt Schwesig zu den Ergebnissen des Corona-Gipfels mit Merkel Rostocker „dm“-Verkäufer über Corona-Alltag: „Die Laufkundschaft fehlt“ Auch auf die Auseinandersetzung von Angela Merkel (CDU) und Landeschefin Manuela Schwesig (SPD) gehen die Leser ein. Schwesig widersetzte sich einer kompletten Schließung der Kitas und Schulen, wie es hieß. Maus Netty notiert dazu: „Ich finde es nicht richtig, zu früh zu öffnen und denke Frau Merkel hat recht zum Schutz der Kinder, Lehrer und Erzieher. Ich finde es richtig, Familien zu unterstützen, aber ich möchte mein Kind nicht der Gefahr aussetzen, sich in der Schule zu infizieren und es gegebenenfalls an Angehörige weiterzugeben, die zur Risikogruppe gehören.“ Jane Merboth findet: „Es muss wieder eine Notbetreuung geben in den Kitas. Die Eltern sind teilweise zu Hause und bringen ihre Kinder trotzdem von morgens bis abends in die Einrichtungen, weil sie ‚sonstige Gründe‘ angekreuzt haben. Was Manuela Schwesig macht, ist nicht für die Kinder, sondern für die Eltern in erster Linie.“ Andreas Hietel befürchtet indes: „Und in einer Woche ist das Geheule wieder groß, wenn Frau Schwesig alles macht, was die anderen wollen. Die ganze Politik ist langsam unglaubwürdig. Ich würde mir auch von der Regierung wünschen, mal andere Experten einzuladen, weil es schon sehr unterschiedliche Meinungen unter den Virologen gibt.“ „Keiner weiß, was wirklich richtig oder falsch ist“: Anne Brien berichtet: „Sehr gut Frau Schwesig, ich weiß nicht, wie lange es noch so weitergehen soll. Ich habe zwei Kinder, die davon betroffen sind. Mein großes Kind entwickelt sich während dieser Zeit zu einem Faulenzer und schläft bis Mittag. Ich kann ihn nicht aus dem Bett werfen, da ich bei der Arbeit bin. Die Aufgaben und Lösungen schicken sich die Mitschüler über Whatsapp zu. Einer macht die Aufgaben, alle anderen schreiben ab. Also verdummen sie auch noch während des Lockdowns.“ Lars Bergemann sagt: „Auch wenn ich Frau Schwesig oftmals kritisiere und noch immer keine langfristige Strategie bei ihr erkenne bezüglich des Umgangs mit Corona, wie es weitergehen soll nach der Pandemie in MV und worauf sich die Menschen verlassen können, so muss ich ihr bei der Öffnung von Kita und Schule beipflichten, und ich teile dazu ihre Auffassung.“ Janine Radtke kritisiert: „Und wir Lehrer haben weder eigene Kinder und Familien? Wir müssen den ganzen Mist ausbaden. Die eierlegende Wollmilchsau Schule wird es schon richten. Schule ohne Hygienekonzept soll öffnen, aber der Einzelhandel, die Hotellerie und Gastronomie, Friseure, die viel Geld für ihre Konzepte in die Hand genommen haben, sollen geschlossen bleiben?“ Anja Barkowski gibt zu bedenken: „Keiner weiß, was wirklich richtig oder falsch ist und welche Entscheidungen man dann treffen soll.“ Von Juliane Lange