Auch kleine Veranstaltungen verboten: Neuer Corona-Aktionsplan für MV

Die Landesregierung greift jetzt beim Thema Corona-Virus durch: Neben der Schließung von Kitas und Schulen sollen ab Sonntag weitere Einschränkungen die Ausbreitung der Epidemie verhindern. Es gehe um Einschnitte bei „den schönen Dingen des Lebens“, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Nicht aber um Lebensnotwendiges wie Lebensmittelläden. Das Gesundheitsministerium teilt mit: Am Sonnabend waren 45 Infektion bekannt, 12 mehr als am Vortag. Das sind die Maßnahmen der Regierung für MV gegen das Virus: – Alle Veranstaltungen ab 50 Teilnehmern werden untersagt. – Für Alten- und Pflegeheime sowie medizinische Einrichtungen wird ein Besuchsverbot verhängt, um die anfälligen Menschen zu schützen. – Öffentliche Orte wie Hochschulen, Museen, Bibliotheken oder Schwimmbäder werden wie die Kitas und Schulen landesweit bis zum 20. April geschlossen. – Die Wirtschaft kann mit Hilfe der Landesregierung rechnen. Im Gespräch sind 100 Millionen Euro. Am Montag ist dazu ein Gespräch geplant. – Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen sich zu Hause 14 Tage lang in Quarantäne begeben. – Die medizinische Versorgung wird landesweit hochgefahren, auch beim Personal. Die Zahl der Abstrichzentren, in denen Menschen auf das Corona-Virus getestet werden, wird bis Ende kommender Woche auf 12 erhöht. – Künftig wird ein Leitungsstab unter Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei, Maßnahmen gegen das Coronavirus koordinieren. – Das Land schaltet Telefon-Hotlines, bei denen jeder Bürger Fragen zu drängenden Problemen anbringen kann. – Verwaltung und Justiz sollen in MV unter allen Umständen aufrechterhalten werde. Schwesig: Größte Herausforderung, die es je gab: Manuela Schwesig bittet die Bevölkerung um Verständnis und Besonnenheit. „Unser Land steht vor einer Herausforderung, die es bisher nicht gab.“ Es gehe darum, die Gesundheit in der Bevölkerung zu erhalten. Man könne daher das Virus nicht „einfach laufen lassen“, so Schwesig, müsse Infektionsketten unterbrechen. „Das bedeutet Einschnitte für uns alle.“ Alles Lebensnotwendige wie Lebensmittelläden seien von Einschränkungen nicht betroffen Innenminister Lorenz Caffier (CDU) ergänzt: „Wir stehen vor einer riesigen Herausforderung. Da muss auch jeder zurückstecken.“ Claus Ruhe Madsen (parteilos), Rostocker Oberbürgermeister, appelliert an die Vernunft der Menschen. Es gehe darum, die Schwächsten in der Gesellschaft zu schützen. „Wir können mit diesen Maßnahmen den Verlauf der Pandemie bremsen, das ist das Entscheidende“, sagt Wismars Bürgermeister Thomas Beyer (SPD). Lesen Sie auch: Mit Hamsterkäufen ins Umsatzplus: Supermärkte machen mit Nudeln und Klopapier ein gutes Geschäft Experte warnt: Schon nach 15 Minuten neben Coronavirus-Infizierten kann man sich anstecken Coronavirus friert Leben in MV ein: So reagieren Politiker und Verbände Von Frank Pubantz

Coronavirus: MV greift durch – das ist der Aktionsplan der Regierung