Im Konflikt zwischen den Machern des „Fusion“-Festivals in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) und der Polizei gibt es jetzt offenbar auch einen Datenskandal. Wie „Zeit online“ am Montag berichtet, hat das Polizeipräsidium Neubrandenburg bei der Polizeihochschule an der FH Güstrow eine Bachelorarbeit zum Thema „Fusion“ angeregt. Diese wurde von Januar bis April geschrieben.
Die Polizei gab in diesem Zusammenhang das Sicherheitskonzept des Festivals samt personenbezogener Daten wie Namen und Telefonnummern von Mitarbeitern an den Autor weiter – ungeschwärzt.
Ex-AfD-Politiker kam an Veranstalter-Daten
Pikant: Die Arbeit betreute der Polizeidozent Ulf Theodor Claasen, ein ehemaliger AfD-Politiker. Laut Medien-Berichten ist Claasen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden, nachdem er 2014 außerhalb seines Dienstes Konfetti werfende AfD-Gegner mit Pfefferspray besprüht hatte.
Die Sprecherin der Polizei erklärte auf Nachfrage, es sei „nicht in Ordnung“, wenn es sich tatsächlich so abgespielt habe. Man werde die Vorwürfe prüfen.
Ebenfalls am Montag wurden Auszüge aus einem internen Positionspapier bekannt, wonach die Polizei mit einem Großeinsatz auf der diesjährigen „Fusion“ plant: Rund 1000 Beamte, Räumpanzer und Wasserwerfer sowie der Einsatz der Bundeswehr sind laut einem Konzept vorgesehen.
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RND/cb