Die Zahl der minderjährigen Mütter in Deutschland sinkt. Hatten im Jahr 2002 noch 1,1 Prozent der Neugeborenen eine Mutter unter 18 Jahren, waren es laut Statistischem Bundesamt 2017 nur noch 0,5 Prozent. Dennoch wurden 2017 bundesweit immer noch 4165 Babys von Mädchen geboren, die selbst noch ein Kind waren. Die meisten Geburten von minderjährigen Müttern gab es mit 0,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Neben mangelndem Wissen über Verhütung liegt das nach Expertenansicht auch an dem Wunsch, die eigene Lebenssituation zu verbessern. „Die Gefahr besteht, dass die Mädchen mit dem Kind ihre innere Leere und Perspektivlosigkeit kompensieren wollen“, sagte Maren Kick von Pro familia in Bremen.
In der Wohngemeinschaft „Hamme Lou“ für minderjährige Mütter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bremerhaven finden Betroffene seit fast 20 Jahren ein vorübergehendes Zuhause. „Die Sehnsucht nach der heilen Familie spielt bei der Entscheidung fürs Kind eine große Rolle“, sagte Leiterin Ilona Kaupat-Neubauer.
RND/dpa