Flüchtlinge nutzen neben Schleswig-Holstein zunehmend Mecklenburg-Vorpommern als Transitweg nach Schweden. Im Verlauf der Donnerstagsvormittags sind mehrere hundert Migranten, darunter mehrere Kleinkinder, mit Zügen aus Hamburg in Rostock eingetroffen. Sie wurden am Hauptbahnhof mit Essen und Trinken versorgt.
Im Vergleich zu Schleswig-Holstein seien die Zahlen aber noch deutlich niedriger, sagte Bundespolizei-Sprecher Matthias Menge. Den Flüchtlingen werde nach der Ankunft ein ausländerrechtliches Verfahren angeboten. Es würden aber keine Zwangsmaßnahmen getroffen, wenn Flüchtlinge das Angebot ausschlagen.
„Wir haben keine problematische Lage am Hauptbahnhof“, sagte eine Sprecherin. Die Flüchtlinge würden empfangen und von ehrenamtlichen Helfern Richtung Überseehafen begleitet. Dort bestiegen am frühen Nachmittag die ersten eine Fähre ins schwedische Trelleborg.
Bereits am Mittwochabend waren nach Angaben der Bundespolizei über Rostock 57 Flüchtlinge nach Schweden ausgereist.
Züge von Flensburg rollen wieder
Nach dem Zwangsstopp des Reiseverkehrs zwischen Dänemark und Deutschland lies die dänische Polizei am Donnerstagmorgen wieder Züge mit Flüchtlingen passieren. Am Morgen kontrollierten am Grenzbahnhof in Padborg Dutzende Beamte die aus Flensburg kommenden Menschen. Die rund 50 Flüchtlinge seien zu ihren Reisezielen befragt worden, anschließend durfte der Zug in Richtung Kopenhagen weiterfahren, sagte ein Polizeisprecher in Padborg. Wenig später startete in Flensburg ein zweiter Zug mit ebenfalls rund 50 Flüchtlingen. Weiter unterbrochen ist dagegen die Vogelfluglinie nach Dänemark über Puttgarden.
Schleswig-Holstein nimmt Gestrandete auf
Nach der Einstellung des Zugverkehrs am Mittwoch hatten zahlreiche Flüchtlinge auf ihrem Weg gen Norden in Schleswig-Holstein festgesteckt. Vom Bahnhof in Flensburg wurden viele in Erstaufnahmeeinrichtungen in dem Bundesland gebracht. Die meisten der etwa 100 bis 150 Menschen, die im Laufe des Mittwochabends in Flensburg angekommen waren, wurden mit Bussen nach Boostedt (Kreis Segeberg) gefahren, wie ein Behördensprecher in Kiel erklärte. „Damit der lange Weg ein Ende hat und alle sicher unterkommen.“
Schleswig-Holsteins Innenminister Stefan Studt (SPD) forderte die Bundesregierung auf, mit der dänischen Regierung ein „verbindliches und transparentes Verfahren für die Durchreise und Übernahme von Flüchtlingen“ zu vereinbaren.
OZ