Teils starker Regen hat die Brandgefahr in Wäldern und bei der Ernte in Mecklenburg-Vorpommern wieder etwas gesenkt. Nach Angaben der Landesforstverwaltung vom Mittwoch ist die Warnstufe in Westmecklenburg auf Stufe 2 gesunken und liegt im größten Teil des Landes bei Stufe drei von fünf. Nur in den südöstlichen Regionen Neubrandenburg und Torgelow bestehe noch Warnstufe 4.
Die meist trockene Witterung im Juli hat den Bauern kurz vor Erntehalbzeit schon mehr als 25 Erntebrände beschert, bei denen mehr als zwei Millionen Euro Schaden entstanden. Meist war Funkenflug durch Steine in den Maschinen die Ursache.
Allein am Wochenende eine Million Euro Schaden
Zuletzt mussten 75 Kameraden am Dienstag bei Bröllin (Vorpommern-Greifswald) ein 25 Hektar großes Roggenfeld löschen. Die Flammen drohten bereits, auf einen Wald überzugreifen, was aber knapp verhindert werden konnte. Die Fahrer von Mähdrescher und Traktoren konnten die teure Technik gerade noch aus der Gefahrenzone steuern. Etwa 20 Hektar Getreide wurden vernichtet. Die Region gehört zum Forstamt Torgelow.
Insgesamt verbrannten seit Erntebeginn mehrere hundert Hektar Getreide, drei Mähdrescher sowie weitere Strohpressen, Traktoren und Strohballen. Allein am vergangenen Wochenende war ein Schaden von fast einer Million Euro entstanden. Einen der größten Erntebrände gab es an der Bundesstraße 197 bei Sadelkow, wo bei starkem Wind rund 150 Hektar Getreide und das Gelände eines Autohandels Feuer gefangen hatten. Rund 150 Feuerwehrleute konnten dort knapp verhindern, dass die Flammen auf den Ort übergriffen. Einige Wohnhäuser waren bereits evakuiert worden.
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Winfried Wagner / dpa