MV Filmföderung sucht Geschichten der Generation Corona

Die Corona-Zeit ist für alle schwierig. Aber sie bietet auch Filmstoff, ob man nun will oder nicht. Die MV Filmförderung GmbH will dieser Entwicklung einen positiven Aspekt abgewinnen und hat einen Aufruf für Corona-Geschichten gestartet. Er lautet: „Call for Stories: Kurs auf morgen – Zukunftsaussicht Generation Corona?“ Das Fragezeichen ist Teil des Aufrufes, denn niemand weiß, was die Corona-Zeit noch bringen wird. Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt: Gesucht werden spannende, bewegende oder fantasievolle Stoffe, die auch verfilmbar sind. „Wir sind da offen für alle möglichen Formate“, sagt Inga Behnsen von der MV Filmförderung. Es können bei der praktischen Umsetzung viele unterschiedliche Projekte entstehen, denkbar sind also Spielfilme, Dokumentationen, auch Virtual-Reality-Formate und andere audiovisuelle Formen. „Da ist vieles denkbar“, so Inga Behnsen. Wichtig ist nur: Kinder und Jugendliche sollen im Mittelpunkt stehen. Vielfältig sind aber die Formen der Auseinandersetzung mit den persönlich erlebten Auswirkungen der Corona-Pandemie. Denn die gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie-Bekämpfung sind auch für junge Leute von vielen problematischen Einschränkungen gekennzeichnet, ob nun Home-Schooling, erzwungene Einsamkeit oder Konflikte im Elternhaus. Unsichere Perspektive: Auch die junge Generation ist davon stark betroffen, nicht nur, weil sie sich mitten in der Entwicklung befindet. Viele Kinder dürfen ihre Freunde nicht treffen, sie spüren die Unsicherheit bei Erwachsenen oder haben allgemein Zukunftsängste. „Wie prägt diese unsichere Perspektive das Leben von Kindern und Jugendlichen?“ – das ist eine der Fragen im Ausschreibungstext. Lesen Sie auch Corona-Jahr bringt Rückschlag für Filmland MV Filmfest in MV wird 2021 auf den Spätsommer verschoben Dreharbeiten in MV: Diese Stars kommen 2021 an die Ostsee Filmförderchef Peter Dinges glaubt an Kinoboom nach der Corona-Pandemie Daran soll die Stoffentwicklung anknüpfen. „Das muss nicht unbedingt aus der Perspektive der jungen Leute erzählt werden, das kann beispielsweise auch der Blick der Eltern auf ihre Kinder sein“, so Inga Behnsen. Zunächst sollen ausschreibungsgemäß die Handlungen skizziert werden. Fünf Projekte werden gefördert: Es gibt einen zusätzlichen Anreiz für die Kreativen: Aus den erwarteten Einsendungen sollen schließlich in der MV Filmförderung fünf Projekte ausgewählt werden, diese werden mit einer Förderung von bis zu 10 000 Euro bedacht. So hat diese Förderung auch einen wichtigen regionalen Aspekt. Denn antragsberechtigt sind selbstständige Autoren, die in Mecklenburg-Vorpommern ansässig sind, auch Vereine und Unternehmen aus der Film- und Medienbranche. Die Ausschreibung ist grundsätzlich offen für Autoren aus dem Nordosten. Das dafür bereitgestellte Geld kommt übrigens aus Mitteln des MV-Schutzfonds zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Film- und Medienwirtschaft im Land. In einer Zeit, in der viele selbstständige Künstler ohnehin leiden, ergibt das durchaus einen Sinn. „Wir wollen in dieser schwierigen Zeit auch ein Zeichen an die Kreativwirtschaft senden“, sagt Inga Behnsen. Bewerbungen bis 31. März: Einsendeschluss ist der 31. März – danach wird ausgewählt. Einzureichen ist dazu eine dreiseitige inhaltliche Projektbeschreibung. Weitere Informationen finden Interessenten der Internetseite der MV Filmförderung. „Wir haben das Formular dort hinterlegt“, so Inga Behnsen. Eine Stoffentwicklung zum Corona-Thema ist nicht nur eine kreative Herausforderung. Denn wenn ein Film realisiert wird, dann wird in dieser Weise auch ein zeitgenössischer Blick für später konserviert. Denn sicher werden künftige Generationen einmal interessiert auf die Corona-Pandemie zurückblicken. Dann können Filme auch die Funktion eines zeitgeschichtlichen Dokuments haben. Und auch nach dem Corona-Danach fragt diese Ausschreibung: „Schafft die Pandemie neue Zukunftsängste oder verstärkt sie das Bewusstsein der jungen Generation für eine verantwortungsvollere Lebensweise als die ihrer Eltern?“ Die Weggabelung, an der sich die Welt gerade befindet, ist ein Szenario, das geradezu danach verlangt, es in einen möglichen Filmstoff einzubinden. „Wir sind neugierig auf die Einreichungen“, so Inga Behnsen. Bewerbungen: www.mv-filmfoerderung.de Von Thorsten Czarkowski