MV-Gipfel: Streit um Lockerungen in Handel und Gastronomie

Auf dem MV-Corona-Gipfel gehen die Meinungen offenbar erheblich auseinander: Nach OZ-Informationen ist die Stimmung bei der Online-Schalte ziemlich schlecht. Streitpunkte sind vor allem die verschiedenen Lockerungsszenarien im aktuellen Lockdown. Ein Ende war am frühen Abend noch nicht abzusehen. Ministerpräsidentin Manuale Schwesig (SPD) hatte nach dem Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch gesagt, dass weitgehende Öffnungen in der Wirtschaft erst ab einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 je 100 000 Einwohner möglich sein sollen. Große Unterschiede bei Inzidenz: Davon ist MV insgesamt mit 64,7 allerdings noch ein ganzes Stück entfernt. Die Hansestadt Rostock, der Landkreis Vorpommern-Rügen und seit Freitag auch der Landkreis Rostock liegen jedoch unter 35. Lesen Sie auch Wer darf aufmachen – wer nicht? Debatte um Testöffnung für Einzelhandel in MV Schule, Handel, Friseure: Das bedeuten die Lockdown-Lockerungen für MV Vergleich: Wie Mecklenburg-Vorpommern und seine Nachbarländer Schulen und Kitas öffnen Genau das dürfte ein Knackpunkt sein: Beim Gipfel wird wohl darum gerungen, ob die Lockerungen nicht doch von der Inzidenz auf Kreisebene abhängig gemacht werden sollten. Gastronomie will Gleichberechtigung: Schwesig hatte für Rostock und Vorpommern-Rügen immerhin Testöffnungen für manche Wirtschaftsbereiche ins Spiel gebracht. Das könnte ein weiterer Streitpunkt sein: Sebastian Constien (SPD), Landrat des Landkreises Rostock, hatte schon vor dem Gipfel angekündigt, sich für weitere Lockerungen einzusetzen. Am Mittwoch lag der Landkreis noch leicht über dem Grenzwert von 35. Auch die Frage, welche Branchen öffnen dürfen, bewegt die Gipfelteilnehmer: Die Gastronomie würde gerne gleichzeitig mit dem Handel wieder Kunden begrüßen dürfen. Ein entsprechender Vorschlag für die geplanten Testöffnungen war am Donnerstag aus Rostock gekommen. Von Axel Büssem