MV stoppt Astrazeneca-Impfungen für junge Menschen: So geht es weiter

Nachdem immer mehr Fälle von Hirnvenenthrombosen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca aufgetaucht sind, hat die Ständige Impfkommission (Stiko) nun ihre Empfehlung geändert. Was das jetzt für bereits Geimpfte und Impfwillige in MV bedeutet. Warum wird der Impfstoff von Astrazeneca nur noch für Menschen über 60 Jahre empfohlen? Die Ständige Impfkommission hat am Dienstagabend einen überarbeiteten Entwurf für ihre Covid-19-Impfempfehlung vorgelegt – nachdem 33 Fälle von Hirnvenenthrombosen in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung bekannt wurden. Die meisten davon betrafen Frauen unter 60 Jahre. Die Stiko empfiehlt nun, den Astrazeneca-Impfstoff im Regelfall für Personen einzusetzen, die über 60 Jahre alt sind. Auch Mecklenburg-Vorpommern setzt die Empfehlung seit Mittwoch um. Ziel sei es nun, dass möglichst wenig Terminänderungen bei den Impfungen notwendig sind. Oberste Priorität sei es laut MVs Gesundheitsministerium, das Impfen weiter am Laufen zu halten und weitere Impftermine zu vergeben. Ich bin unter 60 – kann ich mich trotzdem mit Astrazeneca impfen lassen? Grundsätzlich ist es auch weiterhin möglich, als junger Mensch eine Impfung mit Astrazeneca zu bekommen. Impfwillige sollen selbst mit dem Arzt abwägen, ob eine Impfung mit Astrazeneca möglich ist. Ich habe schon eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen – was ist mit meiner Zweitimpfung? Darüber herrscht noch Unklarheit. Bis Ende April soll es laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Entscheidung dazu geben, wie mit den Zweitimpfungen verfahren wird. Aktuell wird ein Abstand von zwölf Wochen zwischen Erst- und Zweitimpfung empfohlen. Zuvor galt ein Abstand von acht Wochen. Astrazeneca ist seit Ende Januar in Deutschland zugelassen. Lesen Sie auch Todesfall nach Impfung: Viele Rostocker verweigern Astrazeneca am Freitag Corona-Impfquote im Keller: Warum MV plötzlich so langsam impft MV stoppt Astrazeneca für Junge: Wie das für Impftermine bedeutet In Mecklenburg-Vorpommern wird seit Anfang Februar mit Astrazeneca geimpft. Das heißt, dass die meisten ihre Zweitimpfung noch gar nicht bekommen haben sollten. Bis es soweit ist, soll eine Entscheidung gefällt werden, was mit den Zweitimpfungen passiert. Bin ich auch nach nur einer Impfung schon geschützt? Unabhängig davon, dass Termine zur Zweitimpfung mit Astrazeneca früher als nach zwölf Wochen bereits vergeben worden sind, besteht laut Gesundheitsministerium auch für die Erstgeimpften laut Zulassung eine Schutzwirkung bis mindestens Anfang Mai. Studien gehen von einem besonders hohen Schutz in den ersten 90 Tagen nach der Erstimpfung aus. Kann ich meine Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff bekommen? Ob eine Kombination aus zwei verschiedenen Impfstoffen sinnvoll ist, wird gerade geprüft. An der Universität Oxford testen Forscher bei 800 Probanden, wie sich eine Erstimpfung mit Biontech/Pfizer mit einer Zweitimpfung von Astrazeneca verträgt. Ergebnisse werden allerdings erst im Juni 2021 erwartet. Würden Sie sich mit Astrazeneca impfen lassen? Stimmen Sie hier ab. Ich habe einen Impftermin in MV für eine Astrazeneca-Impfung, bin aber unter 60 – was passiert jetzt? In den Impfzentren in MV sollen die bereits vereinbarten Termine bestmöglich erhalten bleiben. Dort, wo Astrazeneca für unter 60-Jährige vorgesehen war, sollen diese nun auf Biontech/Pfizer oder Moderna umgebucht werden. Wie viele Menschen in MV wurden schon mit Astrazeneca geimpft? Bislang sind nach Angaben des Robert-Koch-Institutes in Mecklenburg-Vorpommern 237 953 Menschen geimpft worden - davon 166 043 Erstimpfungen und 71 910 Zweitimpfungen. Mecklenburg-Vorpommern hat 213 525 Impfdosen Biontec/Pfizer, 21 600 Dosen Moderna sowie 76 800 Dosen Astrazeneca erhalten – insgesamt 311 925 Impfdosen. Davon wurden rund 237 953 Impfdosen verimpft. Kommt der Impfplan jetzt ins Rutschen? Jeder soll weiter bis Ende des Sommers ein Impfangebot bekommen. Das hängt aber auch stark von den Lieferungen der verschiedenen Impfstoffhersteller ab und von weiteren Zulassungen für neue Impfstoffe. Laut Bundesregierung soll jeder in Deutschland weiter ein Impfangebot bekommen, das zur vollen Schutzwirkung führt. Von Michaela Krohn