Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern erhalten Antidepressiva. Im vergangenen Jahr waren von den knapp 47 000 Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) 3452 betroffen, wie die KKH am Donnerstag mitteilte. Dies sei eine Steigerung zu 2008 um ein Drittel. Damit liege Mecklenburg-Vorpommern über dem bundesweiten Plus von 26 Prozent.
Nach Einschätzung der KKH werden Medikamente gegen Depressionen oft zu schnell und ohne eindeutige Diagnose verschrieben. Bei leichten bis mittleren Depressionen seien sie nicht immer das Mittel der Wahl, hieß es.
Vor allem Kinder und Jugendliche sollten Antidepressiva nur in Ausnahmefällen erhalten. Die Nebenwirkungen könnten stark sein und von Müdigkeit über Gewichtszunahme, Verstopfung, Schlafstörungen und sexuelle Funktionsstörungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen reichen.
Iris Leithold