Menschen in MV weiter im Lockdown: „Das alles macht einen doch krank“

Mit Blick auf die erneute Verlängerung des bundesweiten Lockdowns wächst bei vielen Lesern der Unmut über die von der Bundes- und den Landesregierungen beschlossenen Maßnahmen zur weiteren Eindämmung des Coronavirus. Die getroffenen Entscheidungen lassen Lesern zufolge eine Balance aus Gesundheitsschutz, ökonomischen und seelischen Folgen für die Menschen im Land vermissen. Ruth Frenzel etwa schreibt: „Die Aufgabe des Staates ist es, dafür zu sorgen, dass seine Bürger im Krankheitsfalle gut versorgt werden. Dafür ist es seine Pflicht, mit entsprechenden Krankenhäusern, Personal und so weiter vorzusorgen.“ Es sei nicht seine Aufgabe, so Frenzel weiter, „uns vor jeder Infektion zu schützen. Gegenwärtig werden viele Existenzen und damit auch Menschen vernichtet, weil der Staat fürchtet, das Gesundheitswesen nicht im Griff zu haben, deswegen (zur Nachverfolgung) gibt es ja diesen unseligen Lockdown. Es muss alles verhältnismäßig sein – Zahl der Erkrankungen und Maßnahmen dazu im öffentlichen Leben einschließlich der Schulen.“ Für Silvia Krause reicht es nun, so sagt sie es und fragt: „Wissen sie eigentlich, was sie uns damit antun? Es ist jetzt der vierte Monat, in dem ich coronabedingt nicht arbeiten darf. Ich denke, auch andere halten das nicht länger durch, nicht nur finanziell, sondern eher psychisch. Das alles macht einen doch krank. Und man weiß nicht, wodran man ist.“ Manuela Mattig befürchtet einen „Lockdown forever“. Schön bequem sei das. „Vieles andere funktioniert ja mehr schlecht als recht. Und wenn sich die Lage verbessert, dann werden die Bedingungen für Lockerungen noch weiter verschärft. Es wird immer so weitergehen, die nächsten Mutationen warten schon.“ Denn, so Mattig weiter: „Die Hygienekonzepte scheinen in den Alten- und Pflegeheimen nicht wirklich zu funktionieren. Sofern diese dort überhaupt konsequent angewendet werden. Das scheint ja von Heim zu Heim unterschiedlich zu sein.“ „Die Wirtschaft geht zugrunde“: Dirk Schmidt kritisiert das Agieren der Politiker in der Pandemie: „Es zeigt sich, dass Politiker sehr schlechte Krisenmanager sind, weil Politiker neben der Krise sich selber und die Partei im Auge haben, und das funktioniert nicht. Es stehen einige Wahlen in diesem Jahr an, und hier versucht jeder, der betroffen ist, am Ende so gut wie möglich in der Sonne zu stehen. Bei unserer Kanzlerin hat man den Eindruck, sie versucht mit aller Macht sich ihr Vermächtnis der letzten Jahre durch Corona nicht kaputtmachen zu lassen. Koste es, was es wolle.“ Chris Fleck stört sich an der neuerlichen Verschiebung des Datums für ein mögliches Lockdown-Ende, fragt: „Wie lange soll das noch gehen? Die Wirtschaft geht zugrunde und unsere Kinder leiden immer mehr. Sie sollen in die Schule und ihre Kontakte mit anderen Kindern haben. Kinder haben doch ein Recht auf gute Bildung. Es wird doch immer gesagt: ‚zum Wohle des Kindes‘. Das ist nicht zum Wohle. Es schadet unseren Kindern nur.“ Lesen Sie auch Hotspot Vorpommern-Greifswald: Was bedeutet das für die Lage an der Uniklinik? Macht der Lockdown unsere Kinder krank? Das sagt eine Greifswalder Psychologin Usedom: Besitzer darf Ferienwohnungen nicht an Geimpfte vermieten Kati Hermann glaubt: „Solange nicht 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, passiert gar nichts.“ Benno Hof bedient sich einer Überschrift aus einer großen Tageszeitung: „,Gipfel der Gescheiterten’“ und meint, das Ganze dauere noch. „Noch vier Wochen dieses chaotische Eingesperrtsein, sich mit niemandem treffen, nirgendwo, wo man hingehen kann, keine Kneipe, kein Kino, man kann die Verwandten nicht besuchen.“ Kurzum: „Es reicht langsam.“ Ute Will beklagt: „Die Novemberhilfen sind noch nicht ausgezahlt. Wie viele Menschen sollen daran kaputtgehen?“ Sven Eberhardt schickt hinterher: „Der Einzelhandel bedankt sich schon mal vorab für die Kreativität in der Politik und natürlich für einen weiteren Monat unbezahlten Urlaub.“ Es gibt wenige Gegenstimmen, eine kommt von Julia Blenk, sie sagt: „Gut so. Lieber noch länger. Und Grundschulen und Kitas sollten auch geschlossen bleiben, sonst geht der Mist ewig weiter.“ Auch Ina Müller Kähler befürwortet eine Verlängerung des Lockdowns. „Es ist das einzig Richtige. Die Zahlen sind noch zu hoch.“ Außerdem fordert sie „schnellere Impfangebote für jeden und freie Wahl beim Impfstoff.“ Von Juliane Lange