Nach Bund-Länder-Gipfel: Schwesig informiert über Ergebnisse für MV

„Es waren keine einfachen Beratungen heute Nacht“: Mit diesen Worten hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) den Livestream aus der Staatskanzlei am Dienstag begonnen. Kurz zuvor hatte sie sich mit Akteuren in MV über die Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels beraten. Dabei herausgekommen ist: Bis Freitag wird es keine Lockerungen oder Verschärfungen im Land geben. Erst beim nächsten MV-Gipfel am Freitag soll über mögliche Notbremsen entschieden werden, so Schwesig. Bei den Bund-Länder-Beratungen war eigentlich vereinbart worden, die Notbremsen bei Inzidenzen über 100 konsequent durchzusetzen. Das würde etwa bedeuten, dass in betroffenen Regionen Lockerungen im Einzelhandel zurückgenommen werden. In MV liegen derzeit die Kreise Vorpommern-Greifswald und Ludwigslust-Parchim über 100. Bundesweiter Lockdown über Ostern: Laut Schwesig sollen die Regeln, so wie sie aktuell gelten, bis Gründonnerstag gehalten werden. Ab Ostern werde es dann einen bundesweiten Lockdown für fünf Tage geben: Gründonnerstag und Karsamstag werden einmalig zu Ruhetagen. „Wir wollen diese Tage dafür nutzen, dass wir alle Zuhause bleiben und die Kontakte reduzieren“, erklärte die Ministerpräsidentin. Video aus der Staatskanzlei: Manuela Schwesig (SPD) informiert über Ergebnisse Pressestatement der Ministerpräsidentin Schwesig Pressekonferenz mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nach den Bund-Länder-Gesprächen zur aktuellen Corona-Lage. Posted by Staatskanzlei MV on Tuesday, March 23, 2021 Schwesig hatte sich beim Bund-Länder-Gipfel aber dafür eingesetzt, dass es wie gewohnt am Ostersamstag möglich sein soll, zumindest Lebensmittel einkaufen zu können – „um keine Panik zu verbreiten“. Einzelheiten dazu, welche Einrichtungen geschlossen werden und ob beispielsweise Arztpraxen am Gründonnerstag schließen müssen, sollen ebenfalls am Freitag geklärt werden. Öffnungen nach Ostern – mit Teststrategie in Modellregionen: Schwesigs Ziel ist es nach Ostern Schritt für Schritt mit einer verstärkten Teststrategie zu öffnen. Dabei wolle das Land im Bereich Gastronomie und Tourismus auf Modellregionen setzen. „Welche genau das sein werden, das werden wir im Laufe der Woche beraten“, sagte Schwesig am Dienstag. Leser-Umfrage: Sind Sie zufrieden mit den beschlossenen Corona-Maßnahmen? Sicher sei aber: „Die Antwort können nicht immer nur Schließungen sein. Ich bin mit der Art und Weise, wie die Beratungen gestern stattgefunden haben, nicht einverstanden“, betonte sie deutlich. Schwesig könne daher den Frust und die Unverständnis in der Bevölkerung verstehen. Konsequenter Lockdown: Kein Osterurlaub im eigenen Land: Mit ihrem Vorschlag, Osterurlaub im eigenen Land zu ermöglichen, sind Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachen beim Bund-Länder-Gipfel am Montag gescheitert. „Ich bedauere es sehr, dass es im Kreis der Länder und auch von der Bundesregierung dafür Unterstützung gab“, sagte Schwesig. Lesen Sie auch Osterurlaub in MV: Was noch erlaubt ist – und was nicht OZ-Impfrechner mit Update: Astrazeneca wieder in MV zugelassen 74 Corona-Infektionen am Montag in MV: Hälfte der Fälle aus einem Kreis Das sei besonders ärgerlich, weil die Bundesregierung nicht erklären konnte, warum sie es zulässt, dass Menschen weiter nach Mallorca fliegen, um dort Urlaub zu machen. Schwesig hält es für erforderlich, dass diese Entscheidung noch einmal überprüft wird. Video: Warum Rostock so wenig Corona-Fälle hat Laut der Ministerpräsidentin habe sich MV auch dafür eingesetzt, dass der Schul- und Kitabetrieb bis zu den Osterferien – also in dieser Woche noch – weiter wie bisher läuft und auch nach den Osterferien wieder starten kann. „Es bleibt unser Ziel, dass Kitas und Schulen auch in dieser dritten Welle aufgehalten werden können“, erklärte Schwesig. Flächendeckende Teststrategie nötig: Dazu sei eine flächendeckende Teststrategie nötig, mit deren Hilfe 40 Prozent aller Einwohner durchgetestet werden sollen. Innerhalb der nächsten 14 Tage solle jeder Bürger in MV versuchen, sich Testzentren oder Apotheken Schnelltests machen zu lassen, rief Schwesig auf. Sie appellierte auch an Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu testen oder testen zu lassen. Schwesig übte heftige Kritik sowohl an der Ministerpräsidenten-Konferenz als auch an der Bundesregierung. „Uns fällt jetzt auf die Füße, dass die EU und die Bundesregierung zu wenig Impfstoff bestellt haben.“ Von Pauline Rabe/Axel Büssem