Neue Corona-Regeln für MV: Alles zu Masken, Kitas, Schulen, Homeoffice

Mehr Arbeit im Homeoffice, Einkäufe nur noch mit Medizin-Maske und Riesenzoff um Schulen und Kitas. Die Corona-Zahlen bundesweit gehen in die richtige Richtung – und dennoch: Bund und Länder haben sich am späten Dienstagabend auf eine Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar verständigt. Ausgangssperren wird es nicht geben – und für die Kinder und Jugendlichen geht MV weiter einen Sonderweg. In drei Landkreisen allerdings schließt auch der Nordosten alle Schulen. Vor allem die mögliche Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Mutationen lasse keinen Spielraum für Lockerungen: „Sie ist bedrohlich und gefährlich“, sagt Ministerpräsident Manuela Schwesig (SPD). Deshalb gelten jetzt folgende Regeln: Arbeit: Bis zum 15. März haben Arbeitnehmer ab sofort ein Recht auf das „Homeoffice“. Arbeitgeber müssen Mitarbeitern – so irgend möglich – die Arbeit daheim ermöglichen. Wo es nicht geht, müssen die Firmen strenge Schutzmaßnahmen umsetzen: FFP2-Masken im Betrieb, Lüftungskonzepte, mehr Abstand zwischen den Arbeitsplätzen. Der Bund will den Betrieben dafür steuerlich entgegenkommen – etwa beim Kauf neuer Digital- und Computertechnik. OZ-Umfrage: Sind die neuen Lockdown-Regeln in MV richtig? Masken: Die Zeit der selbst genähten Corona-Masken ist vorbei. Sowohl im Nahverkehr als auch beim Einkaufen gilt ab Montag die Pflicht, eine „medizinische Mund-Nasen-Bedeckung“ zu tragen. Ein Beispiel dafür sind die so genannten FFP2-Masken, die bereits an Senioren und Risikogruppen ausgeteilt wurden, aber auch die blauen OP-Masken. „Die Alltagsmaske reicht nicht mehr aus“, so Schwesig. MV wolle FFP2-Masken bestellen und an die Bevölkerung verteilen. Details seien noch offen. Schulen und Kitas: „Wir haben heftig gestritten“, räumt Schwesig ein. Vor allem zwischen ihr und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat es am Abend geknallt. „Wir muten den Kindern und Familien viel zu. Schulen sind nicht Treiber der Pandemie“, so Schwesig. „Wir haben uns gegen weitere Schließungen gewehrt. Ich bin nicht damit einverstanden, dass noch mehr Einschränkungen für Kinder und Jugendliche die Rettung in der Pandemie sein sollen.“ MV geht deshalb weiter einen Sonderweg: Die Präsenzpflicht bleibt aufgehoben, aber bis einschließlich Klasse 6 wird weiter Unterricht angeboten. Auch Kitas bleiben auf. Mehr lesen: Corona-Lage am Dienstag: Inzidenz in MV bleibt hoch – viele weitere Virus-Tote So hoch ist die Inzidenz aktuell in den Städten und Landkreisen von MV Ausnahme sind die Landkreise Vorpommern-Greifswald, Ludwigslust-Parchim und Mecklenburgische Seenplatte. Dort wird wegen der hohen Sieben-Tages-Inzidenz von über 150 ab Montag nur noch eine Notbetreuung für Kinder angeboten, deren Eltern in system-relevanten Berufen arbeiten. Schüler der Abschlussklassen, das stellte Schwesig aber klar, können unabhängig von den Corona-Zahlen in ihrer Region, die Schulen im Präsenzunterricht besuchen. Wirtschaftshilfen: Weil die Auszahlung der Wirtschaftshilfen durch den Bund weiter stockt, plant MV in Vorkasse zu gehen. Das kündigte Schwesig am Abend an. Mehr dazu: Neues Corona-Hilfspaket für Unternehmen in MV: Das wurde am Donnerstag beschlossen Nahverkehr: Busse und Bahnen dürfen weiterhin fahren. Doch neben der strengeren Maskenpflicht sollen die Verkehrsbetriebe im Berufsverkehr mehr Fahrzeuge einsetzen. Lockdown: Große Teile des Einzelhandels, die Gastronomie, Hotels und Freizeiteinrichtungen bleiben weiterhin geschlossen. Allerdings: Weitere Verschärfungen wie nächtliche Ausgangssperren oder auch die so genannte 15-Kilometer-Linie wird es nicht geben. Jeder Hausstand darf sich weiterhin nur mit einer anderen Person treffen. Gottesdienste dürfen nur ohne Gesang, mit Maske und Abstand stattfinden und müssen ab zehn Teilnehmern angemeldet werden. Hoffnungsschimmer: Bis Mitte Februar sollen die Staatskanzleien der Länder und das Kanzleramt in Berlin eine Öffnungsstrategie für Deutschland erarbeiten. Wenn es bis dahin gelungen sein sollte, alle Infektionen wieder nachverfolgen und eindämmen zu können, seien Lockerungen bald möglich. Von Andreas Meyer