Die Zahl der Flüchtlinge in MV geht weiter zurück. Mehr Betroffene kommen in sozialversicherungspflichtige Jobs. Das Land hat das Flüchtlingsthema im Vergleich zu anderen weitgehend im Griff. Das galt nach der großen Welle relativ früh – bis heute. Die Kriminalität darf allerdings nicht kleingeredet werden. Überdurchschnittlich viele Straftaten gehen auf die Kappe von Zuwanderern. Das darf man nicht dulden, muss auch die Frage nach möglichen Ursachen stellen. Zuwanderer sind meist jung und männlich, sie kommen aus der Erlebniswelt von Krisenregionen. Und: Sie müssen über Monate zusammengepfercht in Gemeinschaftsunterkünften auf eine Entscheidung warten, die ihr oft leidvolles Leben zum Guten oder Schlechten wenden kann. Jeder frage sich selbst, was dies in Menschen anrichten kann. Dennoch: Gesetze hier gelten für alle, ohne Einschränkung.
Die Flüchtlinge werden auch in MV noch über Jahre erheblichen Aufwand erfordern. Wenn der Bund jetzt Geld kürzen will, das Land nur einen Teil an Kommunen weiterleitet, wo die Integration erfolgt, dann sind das bedenkliche Entwicklungen. Auch Zuwanderer brauchen Jobs, Perspektiven, Verständnis, ein lebenswertes Umfeld. Da gibt es noch vieles zu tun.
Frank Pubantz