Die bevorstehende Bürgermeisterwahl in Bergen bewegt die Einwohner der größten Stadt Rügens. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, lieferte den das Wahlforum der OSTSEE-ZEITUNG am Mittwochabend in der Altstadtschule. Deren Aula war bis auf den letzten Platz besetzt. Etwa 200 Bergener wollten von den beiden Kandidatinnen erfahren, wie sie sich die Zukunft der Inselmetropole vorstellen.
Die Amtsinhaberin Andrea Köster (CDU) und ihre Kontrahentin Anja Ratzke (parteilos) stellten sich den Fragen der Bürger beim von OZ-Chefredakteur Andreas Ebel und Jens-Uwe Berndt, Leiter der Lokalredaktion Rügen, moderierten Forum.
Sie sei mit ihrer Arbeit für Bergen noch lange nicht am Ende angekommen, machte Köster (55), die seit 24 Jahren im Amt ist, deutlich. Deshalb stelle sie sich der Wahl am 26. April, sagte sie. Wenn sie wieder gewählt werde, wolle sie Bergen als Mittelzentrum weiter stärken, den Ausbau der Infrastruktur voranbringen, sich den Themen Schule, Jugend und Kultur intensiv widmen, führte Andrea Köster, die Mutter von zwei Kindern ist, weiter aus.
Herausforderin Anja Ratzke hingegen will frischen Wind in die Stadt und in die Verwaltung bringen. „Wir müssen Bürgernähe herstellen. Die ist meiner Meinung nach Stück für Stück verloren gegangen“, sagte Ratzke. Zudem müsse für Bergen ein neues Leitbild her. Viele Jahre sei die Stadt Verwaltungsstandort gewesen. Mit der Kreisgebietsreform sei dies nicht mehr der Fall. „Bergen sollte ein Gesundheitsstandort werden. Zudem gibt es bei uns auch noch ganz viele Kulturschätze zu heben – wie den Rugard und das Museum – und schließlich gilt es, die Wirtschaft mehr als bisher zu stärken und zu unterstützen“, sagte Ratzke.
Chris Herold