Öffnung aller Schulen in MV: Forderung stößt auf geteiltes Echo bei Lesern

Die Forderung des Landeselternrats, alle Schulen unabhängig von den Inzidenzen der Landkreise sofort zu öffnen, hat eine rege Debatte unter Lesern in Gang gesetzt. Die Reaktionen reichen von Zustimmung bis hin zu Stimmen, die von Verantwortungslosigkeit in diesem Zusammenhang sprechen. Melanie Dießner kritisiert: „An die Kinder in der Schule denkt keiner. Die bleiben leider auf der Strecke ab Klasse sieben. Wer weiß, wann die Kinder wieder loslegen dürfen. Viele sind schon demotiviert.“ Auch Johannes Hülsmann unterstützt den Vorstoß: „Die Forderung ist vollkommen richtig. Man nimmt den Kindern viele Bildungschancen und fast alle sozialen Kontakte, weil man denkt, nur so ein Lockdown könnte was bringen.“ Absolut richtig sei die Forderung, befindet auch Sandra Mayer und wirft eine Menge Fragen auf. „Anstatt permanent Kinder mit unverhältnismäßigen Maßnahmen zu belegen, sollte der stärkere Augenmerk auf den Erwachsenen liegen: Wieso arbeiten noch immer so viele in Präsenz, obwohl Homeoffice möglich wäre? Wieso wird in Betrieben nicht regelmäßig flächendeckend getestet? Wieso reicht es bei Erwachsenen oft aus, Abstand zu halten und deshalb auf Masken zu verzichten, bei Kindern im Unterricht aber nicht? Wieso dürfen sich im Supermarkt, im Baumarkt, beim Friseur, bei der Kosmetik, im Flieger nach Mallorca et cetera Erwachsene dicht drängen, bei Kindern bekommen Erwachsene aber Panik? Wieso können in den meisten anderen Ländern Schulen offen gehalten werden, aber Deutschland bekommt es nicht hin, sich zugunsten der Kinder zurückzunehmen?“ Kinder in Kitas und Schulen sind keine Treiber der Pandemie: Mo Anders vermutet: „Rückendeckung hat der Landeselternrat offensichtlich von wichtigen Fachgesellschaften (unter anderem Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie) erhalten. Diese haben darauf hingewiesen, dass Kinder selbst keine Treiber der Pandemie sind und Schulen und Kitas für Kinder und Jugendliche systemrelevant sind. Jedwede Einschränkung der Grundrechte von Kindern und Jugendlichen, die ihnen fremdnützig auferlegt werde, bedürfe einer strengen ethischen Abwägung und wissenschaftlich konkret belegbaren Rechtfertigung“, zitiert Anders. Lesen Sie auch Landeselternrat MV fordert sofortige Öffnung aller Schulen Größere Kinder fast überall in MV zurück in der Schule Mann bewirft Rostocker Straßenbahn mit Steinen: 7000 Euro Schaden Jockel Schmidt gibt zu bedenken: „Der Landeselternrat fordert mit der Forderung nach sofortiger Öffnung aller Schulen implizit die baldige und erneute Schließung aller Schulen ein. Ich halte das für keine besonders gute Idee.“ Maik Winter fragt kritisch: „Besteht der Landeselternrat aus einer Gruppe von Corona-Leugnern? Wie kann man bloß solch eine Forderung stellen?“ Viele fordern Notbremse: Folgender Vorschlag kommt von Nicole Hagen: „Der Landeselternrat sollte sich lieber dafür einsetzen, dass es generell bessere Lösungen für die Kinder gibt, was die Schule angeht. Egal, ob es da um den Onlineunterricht geht oder den besseren Schutz für die Kinder. Wie kann es sein, dass die siebten Klassen Wechselunterricht haben und die Grundschulen nicht? Die größeren Kinder verstehen es viel besser und können es auch super umsetzen. Die Grundschüler werden mit 25 Kindern in die Klasse gesetzt.“ Corinna Schaak fasst die derzeitige Situation aus ihrer Sicht zusammen: „Steigende Fallzahlen, Ärzte und Virologen bestätigen, dass sich Kinder durch die Mutation gehäuft anstecken und dies in die Familien weitertragen. Lehrerverbände rufen auf, die Schulen nicht um diesen Preis aufzulassen. Eine Notbremse wird von vielen gefordert, um die Fallzahlen nicht noch höher schnellen zu lassen. Und was geschieht? Nichts! Im Gegenteil! Immer mehr Öffnungen zugunsten der Nörgler und Jammerer nach Freiheitsrechten.“ Silke Wendert schließt: „Die einen fordern die Öffnung, andere fordern Schließungen.“ Von Juliane Lange