Die größte Firmen-Insolvenz in der Geschichte von MV, die Millionen-Pleite der P+S-Werften in Stralsund und Wolgast, bringt die rot-schwarze Landesregierung unter Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) politisch in Bedrängnis. Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann sagte der OSTSEE-ZEITUNG, er lasse zurzeit mehr als eine Million Mails auswerten. Ein Grund dafür sei, die Rolle der Regierung umfänglich auszuleuchten. Die Untersuchung des elektronischen Briefverkehrs sei wichtig, um herauszufinden, ob das Land aktiv auf das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG eingewirkt habe, möglicherweise ein Gefälligkeitsgutachten zu erstellen.
Das weltweit führende Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG hatte Ende 2009 den damals zur Bremer Hegemann-Gruppe gehörenden Schiffbaubetrieben bescheinigt, trotz Auftragsflaute, massiver Finanzlöcher und globaler Wirtschaftskrise sanierungsfähig zu sein – Grundlage für weitere millionenschwere öffentliche Hilfen.
OZ