Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow, wo derzeit unter anderem Hunderte Polizisten ausgebildet werden, ist beim Thema Digitalisierung noch im Tiefschlaf. Externe Dozenten, die auf dem neuesten Stand unterrichten wollen, müssen sich ihre eigene Technik mitbringen, um in Lehrräumen eine Internetverbindung herstellen zu können, teilt das Innenministerium auf Anfrage der AfD im Landtag mit.
AfD-Mann Kramer: Miserabler Zustand
Erst 2022 solle Abhilfe gefunden und eine „flächendeckende Lösung umgesetzt werden“. Derzeit gebe es nur in drei Wohnheimen eine WLAN-Verbindung. „In 32 Lehrräumen steht aktuell keine Internetverbindung zur Verfügung.“
Eine „Zumutung“ für Lehrende und Auszubildende, urteilt AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer. „Das Innenministerium muss im anstehenden Haushalt dringend neue Investitionsgelder bereitstellen, damit sich die Lehre an der Fachhochschule zukunftsfest aufstellen kann.“ 32 Räume ohne Internet – dies sei „ein miserabler Zustand“.
Ministerium: Gesamtkonzept bis 2024 umsetzen
Laut Ministerium flossen seit 2010 jährlich zwischen 63 000 und 127 000 Euro für Digitalisierung, 2017 sogar 500 000 Euro aus Mitteln des Hochschulpaktes. Es seien ein Gesamtkonzept entwickelt, zusätzliche PC-Arbeitsplätze und Schulungsräume geschaffen worden. Bereits seit fünf Jahren werde das Gelände der landeseigenen Fachhochschule verkabelt, bis 2024 solle alles umgesetzt sein.
Nikolaus Kramer, von Beruf selbst Polizist, geht das viel zu langsam. Derzeit lasse sich die Fachhochschule kaum über das Programm „digitale Lehrer“ des Bildungsministeriums darstellen. Kramer: „Interessenvertretung geht anders.“
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Frank Pubantz