Unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen hat am Mittwoch am Landgericht Schwerin der Prozess wegen illegalen Waffenbesitzes gegen einen Präzisionsschützen und Schießtrainer der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Dem 49 Jahre alten Beamten wird unter anderem vorgeworfen, eine 1993 bei der Bundeswehr gestohlene Maschinenpistole der Marke Uzi, weitere Waffen sowie mehrere zehntausend Schuss Munition illegal bei sich zu Hause und in einem privaten Bungalow gehortet zu haben. Gefunden wurden die Stücke bei einer Durchsuchung im Juni 2019. Damals wurde Marko G. auch verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 49-Jährigen zudem vor, Verbindungen zur Prepper-Gruppe „Nordkreuz“ zu haben. Gegen diese ermittelt der Generalbundesanwalt seit 2017 wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. In diesem Verfahren wird Marko G. als Zeuge geführt.
Angeklagtem drohen bis zur Fünf Jahre Haft
Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen Marko G. bis zu fünf Jahre Haft. Dem 49-Jährigen waren im Zuge einer Razzia gegen „Nordkreuz“ im August 2017 seine Waffenbesitzkarten wegen unsachgemäßer Aufbewahrung legaler Waffen entzogen worden. Anschließend soll er erneut große Mengen Munition, Waffen und explosionsgefährliche Stoffe zusammengetragen haben.
Nordkreuz soll Namensliste erstellt haben
Prepper sind Menschen, die sich mit Vorräten auf Krisenfälle vorbereiten. Extreme Vertreter sind bereit, ihre Interessen im Fall der Fälle mit Waffengewalt zu verteidigen. „Nordkreuz“ soll Listen mit Namen von Menschen angelegt haben, die sie bei einem befürchteten Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung internieren würden.
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Von Birgit Sander