Die Innenminister der Länder beraten bis Freitag bei ihrer Konferenz in Magdeburg auch über härtere Strafen beim Abbrennen von Pyrotechnik in Fußballstadien. Wer in Fußball-Arenen Bengalos oder andere Pyrotechnik zündet, soll einem Vorschlag mehrerer Bundesländer zufolge künftig mit einer Haftstrafe von bis zu einem Jahr rechnen müssen. Die sogenannten Bengalos entwickeln eine Hitze von über 1000 Grad. Auf dicht besetzten Fan-Tribünen bestehe ein massives Verletzungsrisiko, warnen Experten.
„Mit dem Abbrennen von Pyrotechnik im Fußballstadion geht nicht nur ein erhebliches Gesundheits- und Verletzungsrisiko einher, das gegenseitige Befeuern mit Raketen ist auch Auslöser größerer Auseinandersetzungen in und um Fußballstadien“, hatte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) zuvor in einem Interview erklärt. Bisher ist das unerlaubte Abbrennen von Pyrotechnik eine Ordnungswidrigkeit. Vereine bestrafen die Täter – wenn diese ermittelt werden können – mit zeitlich befristeten Stadionverboten.
Andere Innenminister wie Boris Pistorius (SPD) aus Niedersachsen, können sich unter bestimmten Voraussetzungen sogar eine Legalisierung vorstellen. Seit längerer Zeit diskutiert und in einigen Ländern bereits praktiziert wird das kontrollierte Abbrennen sogenannter kalter Bengalos. Sie erzeugen eine Temperatur von zirka 250 Grad, produzieren weniger Rauch und könnten in bestimmten Stadionzonen zugelassen werden.
Christian Lüsch