Schnee-Sturm in Norddeutschland: Prognose für MV am Donnerstag

Leichtes Durchatmen in MV, aber keine komplette Entwarnung: Das ganz große Schneechaos wird dem Nordosten nach übereinstimmender Einschätzung von Meteorologen am Wochenende erspart bleiben, allerdings wird es auch hier winterlich und bitterkalt. Die gefürchtete Polarluft-Glocke, die aus dem Norden hereinzieht, werde am Samstag voraussichtlich in Niedersachsen auf viel wärmere Tiefdruckgebiete aus dem Süden treffen, sagt Meteorologe Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee voraus. An der Kante der beiden Luftmassen, die einen Temperatur-Unterschied von gut 20 Grad aufweisen, werde es auf der kalten Seite bei minus 5 Grad enorm schneien. Meteorologe Jan Schenk rechnet nun in der Höhe rund um Hannover mit 50 Zentimetern Schnee am Samstag und Sonntag. Der Deutsche Wetterdienst geht von 30 Zentimetern aus. Mitte der Woche war noch nicht klar gewesen, wie tief die eisige Luft in den Süden Deutschlands zieht. Somit waren auch zwischen Grevesmühlen und Usedom Chaos-Szenarien denkbar. Einige Experten fühlten sich anhand der Wetterkarten schon an den Katastrophenwinter 1978/79 oder 2009/10 erinnert. Rostocks tollste Rodelpisten: Hier rutscht der Schlitten am besten Schlitten fahren in Wismar: Die sechs besten Rodelpisten Ribnitz-Damgarten, Barth und Darß: Die beliebtesten Rodelstrecken Schlitten fahren auf Usedom: Das sind die besten Rodelpisten Region Bad Doberan : Hier kann man gut rodeln Grevesmühlen: Die schönsten Rodelpisten Schneehöhen zwischen zwei und zehn Zentimeter: „Nun ist aber für Mecklenburg und Vorpommern von wenig Schnee auszugehen, wahrscheinlich ist ein Wert zwischen zwei bis maximal zehn Zentimeter – Tendenz: je südlicher im Land, desto mehr“, sagt Wetter-Experte Stefan Kreibohm. Allerdings: Auch im Nordosten müsse mit Beeinträchtigungen gerechnet werden. „Es wird starken Wind geben und somit kann es zu Verwehungen kommen“, so Kreibohm. In offenen Lagen könne das sogar bedeuten, dass Straßen zeitweise unpassierbar werden. ADAC: Auto lieber stehen lassen und für Notausrüstung sorgen: Der ADAC ruft deshalb dazu auf, das Auto im Zweifelsfall stehen zu lassen und für das Wochenende keine längeren Autofahrten zu planen. „Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern kann man nicht damit rechnen, dass die Straßen sofort geräumt sind“, sagte Christian Hieff, Sprecher des ADAC Hansa. Der ADAC rät außerdem, eine Notausrüstung, etwa eine Decke, mit ins Auto zu nehmen. Lesen Sie auch Schlitten und Schneeschieber in Rostock fast ausverkauft: Wo noch was zu holen ist „Da wir auf der kalten Seite der Luftmassen liegen und wir Ostwind-Lage bekommen, wird es im Land jetzt für etliche Tage eisig kalt“, kündigt Kreibohm an. Die gefühlte Temperatur werde teilweise bei minus 15 Grad liegen, die tatsächlichen Werte bei minus drei bis minus acht Grad. „Für Fotografen werden sich in den nächsten Tagen außergewöhnliche Motive von Vereisungen bieten“, sagt der Wetterexperte: „Zum Beispiel in Sassnitz auf Rügen, wenn die Ostsee an die Mole spritzt und schnell gefriert.“ T-Shirt-Wetter im Süden: Die Winterdienste in MV sehen sich gut auf die strenge Winterlage vorbereitet, wie etwa Olaf Manzke, Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen, der OZ sagte. Die Technik sei vorbereitet und ausreichend Streumaterial vorhanden. Kurios: Während der Norden nun für mehrere Tage bibbert, kommen im Süden Deutschlands Frühlingsgefühle auf. Jenseits des Polarluft-Kältepools, zum Beispiel in der Rhein-Region, im Breisgau oder in Bayern wird ab dem Wochenende bei 15 bis 17 Grad fast mit T-Shirt-Wetter gerechnet. Das ist für Anfang Februar deutlich ungewöhnlicher als die Wetterlage, die nun in Mecklenburg-Vorpommern bevorsteht. Von Alexander Loew