Silvester in Mecklenburg-Vorpommern: Diese Corona-Regeln gelten im Lockdown

Auch das Corona-Jahr 2020 geht einmal zu Ende – und zwar schon bald. Damit der Jahreswechsel selbst unter Pandemie-Bedingungen Spaß machen kann, muss man einiges beachten. Die OZ beantwortet die wichtigsten Fragen: Wie darf ich feiern? Große Silvesterpartys sind nicht erlaubt, das gilt auch für Versammlungen unter freiem Himmel. Man darf aber in der Kernfamilie feiern und sich noch einen weiteren Hausstand einladen. Insgesamt dürfen maximal fünf erwachsene Personen zusammenkommen. Kinder unter 14 werden dabei nicht mitgezählt. Wenn eine Familie mit drei Kindern also eine weitere Familie mit drei Kindern einlädt, ist das beispielsweise noch möglich. Was ist, wenn die Infektionen weiter ansteigen? Sollte der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Mecklenburg-Vorpommern auf über 100 steigen, werden alle Treffen mit anderen Hausständen als dem eigenen verboten. Dann wären also Silvesterfeiern auf die eigene Kleinfamilie beschränkt. Derzeit liegt der Wert, der aussagt, wie viele von 100 000 Menschen sich innerhalb einer Woche angesteckt haben, deutlich unter 100. Den aktuellen Inzidenzwert findet man unter anderem auf der Internetseite des Landesamts für Gesundheit und Soziales MV. Darf ich Alkohol trinken? In Innenräumen und auf dem eigenen Grundstück ist es grundsätzlich erlaubt, Alkohol zu trinken. Manche Ärzte empfehlen allerdings, in diesem Jahr darauf zu verzichten, um das Gesundheitssystem nicht zusätzlich durch die Folgen von zu viel Alkohol zu belasten. Wenn die Feierrunde rausgeht, ist zu beachten, dass der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit verboten ist. Welches Feuerwerk darf ich kaufen? Deutschlandweit gilt ein Verkaufsverbot für Raketen und Böller, um eine weitere Belastung des Gesundheitssystems durch Verletzungen beim Abbrennen zu vermeiden. Gekauft werden darf nur sogenanntes Kinderfeuerwerk, also Feuerwerk der Klasse F1. Dazu gehören unter anderem Knallerbsen, Wunderkerzen, Brummkreisel und kleine Bengalos. Dabei gibt es auch keine Mengenbeschränkungen. Das Feuerwerk muss in Deutschland zugelassen sein, also ein CE-Zeichen tragen. Als Kleinstfeuerwerk der Klasse F1 gelten laut Gesetz „Feuerwerkskörper, die eine sehr geringe Gefahr darstellen, einen vernachlässigbaren Schallpegel besitzen und die in geschlossenen Bereichen verwendet werden sollen, einschließlich Feuerwerkskörpern, die zur Verwendung innerhalb von Wohngebäuden vorgesehen sind“. Verwendet werden dürfen sie von Personen ab einem Alter von zwölf Jahren. Sie dürfen ganzjährig verkauft und gezündet werden. In diese Kategorie fallen unter anderem Knallerbsen, Knallbonbons, kleine Handfontänen wie Gold- oder Silberregen, kleine Bodenwirbel, Plastikbälle mit Knisterstern-Füllung, kleine Vulkane und Fontänen sowie Wunderkerzen bis zu einer Länge von 30 Zentimetern. Wo bekomme ich legales Feuerwerk? F1-Feuerwerk darf ganzjährig frei verkauft werden. Da der Fachhandel in diesem Jahr wegen des Lockdowns geschlossen hat, gibt es das Kleinstfeuerwerk nur in den geöffneten Einkaufsmärkten. Weil Raketen und Böller nicht verkauft werden dürfen, rechnet der Handel mit einer großen Nachfrage. Wegen des kurzfristigen Verbots konnte jedoch oft kein zusätzliches Kleinfeuerwerk nachbestellt werden. Man sollte also nicht bis zum letzten Tag warten. Lesen Sie auch: Einkaufen in MV zu Silvester: Wie lange haben die Supermärkte am 31. Dezember geöffnet? Ist „echtes“ Böllern also grundsätzlich verboten? Nein. Wer noch Feuerwerk aus dem vergangenen Jahr übrig hat oder bereits im Internet gekauft hat, darf es auf privatem Gelände zünden. Dabei müssen allerdings lokale Regelungen beachtet werden: In manchen Gemeinden ist Feuerwerk komplett verboten. Böller aus Polen sind ohnehin verboten. Welche Strafen drohen? In der Regel wurde bislang illegales Böllern mit Bußgeldern von 50 bis 100 Euro bestraft. Kurz vor Weihnachten wurde dies jedoch vom Schweriner Innenministerium drastisch verschärft: Jetzt können bis zu 1000 Euro Geldstrafe verhängt werden. Von Axel Büssem