Steigende Coronazahlen: "Dank an die Deppen im Stralsunder Stelapark"

Proportional zu den steigenden Corona-Infektionszahlen steigt in Mecklenburg-Vorpommern auch die Sorge vor einem zweiten Lockdown für Wirtschaft und Gesellschaft. Das Wissen darum hat eine Debatte unter OZ-Lesern ausgelöst. Alexander Stuth betont: „Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben und umzugehen. Ein zweiter Lockdown wäre eine Katastrophe für unser Land, für unsere Wirtschaft. Dazu bin ich froh, dass bei uns die Bundesländer entscheiden. Denn bei uns in MV ist die Situation ganz anders als in NRW oder Bayern.“ Die Corona-Krise werde nach Ansicht Stuths „auch nicht mit einem Impfstoff gelöst, denn die Impfbereitschaft ist zu gering. Dazu werden hundertprozentig wieder welche um die Ecke kommen, die dann sagen, dass eine Impfung nicht schützt.“ Seine Hoffnung, so der Leser weiter, ist, dass diese ganze Sache bald wieder vorbei sei. „Ich sehne mich nach einem normalen Leben.“ Anouk Duddey glaubt nicht, dass es zu einem weiteren Lockdown komme, so schreibt sie es. „Es kann sein, dass es einheitliche Regelungen bezüglich der Hygienemaßnahmen gibt, aber im Falle steigender Zahlen wird man wohl weiterhin lokal vorgehen.“ „Nein“ zu einem zweiten Lockdown: „Ich möchte nicht mein restliches Leben vor einem Virus weglaufen“: Michael Binz bedankt sich bei den „egoistischen Deppen, die sich nicht an die gültigen Regeln halten wollen. Bestes Beispiel letzten Sonntag im Strelapark. Viele Menschen ohne Maske und Abstand. Und der Sicherheitsdienst hat nichts gemacht.“ Für OZ-Leserin Bea Trix sollte der Blick auch auf die psychischen Folgen gelenkt werden, die die „Corona-Sache“ nach sich zieht. „Ich wurde in einem Geschäft wirklich zusammengebrüllt, weil ich einmal im Einkaufsstress vergessen habe, Abstand zu halten. Ich hatte natürlich eine Maske auf, habe mich sofort korrigiert und entschuldigt. Es hat aber niemand das Recht, seine Mitmenschen anzugreifen, selbst verbal nicht. Und nein, ich halte einen zweiten Lockdown nicht für notwendig, sondern eine Rückkehr zum normalen Alltag mit allen Krankheiten und Viren. Sie bleiben sowieso. Ich möchte nicht mein restliches Leben davor weglaufen.“ Katja Pagel fragt: „Soll es jetzt zweimal jährlich einen Lockdown geben, bis man Corona annähernd im Griff hat? Der erste hat viele in den Ruin getrieben. Wie sieht es beim eventuellen nächsten aus? Da wird der Rest der Wirtschaft an die Wand gefahren.“ Franziska Kristina wirft daraufhin die Frage auf: „Wie sieht die Wirtschaft wohl aus, wenn die Regierung gar nichts macht und alles normal laufen lässt? Ist die Wirtschaft besser dran mit vielen schwer Erkrankten und Toten?“ David Schreyl verweist auf Schweden. In dem skandinavischen Land blieben Geschäfte und Schulen weitestgehend geöffnet. „Selbst die schwedische Wirtschaft hat schwer gelitten, obwohl sie keinen Lockdown hatten. Klar wäre ein weiterer Lockdown Mist, und das nicht nur für die Wirtschaft. Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, müssen wir da leider durch.“ Marko Block sieht es so: „Der Mensch hat schon immer mit Viren gelebt und wird immer mit Viren jeglicher Art leben müssen.“ Block formuliert zudem, dass „jegliche Chancen auf ein normal funktionierendes Immunsystem gerade zerstört“ würden. Er fragt sich: „Wollen wir jetzt das ewige Leben proben? Wer für sich ein erhöhtes Risiko sieht, soll sich dementsprechend so verhalten.“ Sich widerstreitende Meinungen, gerade bei der vorliegenden Thematik seien zulässig und nötig, so Erik Vogel. Er notiert daraufhin: „Mit einer konstruktiven Kritik oder einem Vorschlag können sich Menschen unterschiedlicher Meinungen austauschen. Das nennt man Debattenkultur.“ Lesen Sie auch Gastronomen in MV beklagen: Weniger Buchungen für Weihnachtsfeiern wegen Corona Anreise von Berlinern nach MV? Wie Hotels mit Gästen aus Risikogebieten umgehen Silvester ohne Tanz und Feuerwerk? So soll in MV trotz Corona gefeiert werden Von Juliane Lange