Nach dem gewaltsamen Tod eines 34-jährigen und eines etwa 54 Jahre alten Ingenieurs im westafrikanischen Nigeria herrscht tiefe Trauer unter den Angehörigen in Mecklenburg-Vorpommern. „Es gibt eine Riesen-Anteilnahme im Ort“, sagte Bürgermeister Gerd Scharmberg aus Born auf dem Darß (Landkreis Vorpommern-Rügen), von wo der jüngere der beiden Männer stammte. Vor acht Wochen sei der Ingenieur noch zu Besuch gewesen. Sein Kollege stammte aus Ribnitz-Damgarten.
Im Zusammenhang mit einem Mord an einem Deutschen im Oktober nahmen die nigerianischen Behörden inzwischen zwei Verdächtige fest, wie die Nachrichtenagentur NAN am Donnerstag berichtete.
Bereits im Oktober waren zwei Mitarbeiter von Julius Berger überfallen worden, für die auch die beiden jetzt ums Leben gekommenen Männer gearbeitet hatten. Einer wurde getötet, der andere entführt und nach einer Woche wieder freigelassen. Die nigerianische Polizei teilte damals mit, dass Lösegeld gefordert worden sei. Die Festgenommenen hätten das Verbrechen geplant, sagte Staatsanwältin Gloria Nyang.
Die Sicherheitslage im bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist schon seit Jahren prekär. Im Norden terrorisiert die islamistische Terrorgruppe Boko Haram die Bevölkerung. Allein 2014 sind dort bei Anschlägen mehr als 4000 Menschen getötet worden. Aber auch im südlich gelegenen, ölreichen Niger-Delta kommt es immer wieder zu Gewalt und Entführungen.
OZ