Tourismus-Chef auf Usedom: Jetzt Sommerurlaub auf der Insel buchen

Eigentlich würden die Mitarbeiter der Usedom Tourismus GmbH in dieser Zeit von Messe zu Messe reisen, um für Urlauber zu werben. Doch die Messen finden coronabedingt bundesweit nicht statt, Deutschland befindet sich im Lockdown und erste Prognosen sagen, dass das Leben erst zum Osterfest wieder Fahrt aufnehmen könnte. Vielleicht auch erst danach. Die OZ sprach mit UTG-Geschäftsführer Michael Steuer zum Buchungsverhalten der Urlauber und welches Signal in diesen Tagen Hoffnung für Touristiker machen könnte. Die Insel Usedom ist (wiedermal) leergezogen, tausende Arbeitnehmer sitzen zu Hause in Kurzarbeit und eine touristische Reiseperspektive nicht in Sicht. Die Branche ist weltweit am Boden. Wie geht es jemanden wie Ihnen, der in dieser Situation Marketing für die Insel Usedom betreiben soll? Die Geschichte aus dem Frühjahr wiederholt sich. Die Situation ist erneut sehr bedrückend, wenn man die Insel nicht mit Gästen teilen kann. Es gibt ein Sprichwort: „Happiness is only real when shared“ (Dt: „Glück ist nur echt, wenn man es teilt“). Jeden Touristiker trifft es sehr stark, wenn man an schönen Tagen wie heute niemanden auf der Insel begrüßen kann. Die Situation stimmt nachdenklich. Was macht Ihnen Hoffnung? In der aktuellen Phase geht es rein um das Durchhalten. Meine Prognose: Sobald Reisen wieder möglich ist, geht es auch auf der Insel Usedom steil bergauf. Zum aktuellen Zeitpunkt wäre allein die Ankündigung ab wann wieder gereist werden darf, die ersehnte Perspektive. Diese braucht es dringend! Damit wäre ein gewisse Planbarkeit für Urlauber und Gastgeber gewährleistet und das Telefon würde sicher nicht mehr still stehen. Was macht Sie da so sicher? Wir rechnen mit einer steigenden Nachfrage. Analysen von großen Ferienreiseportalen weisen rund 60 Prozent mehr Nachfrage nach der Insel Usedom als im Vorjahr aus. Heißt, die Nachfrage wird kommen, sobald es eine Perspektive gibt. Mit der Lage an der Küste haben wir einen enormen Standortvorteil und eine Anziehungskraft für Urlauber aus dem urbanen Raum. Wir werden dann einen schönen Sommer und Spätsommer erleben und hoffen, dass dies der letzte Lockdown gewesen ist. Ich gehe davon aus, dass sich die Infektionskurve im Sommer wieder abflacht. Bis zum Herbst werden wir in Deutschland hoffentlich eine flächendeckende Impfung erreicht haben. Welche Empfehlung haben Sie für Urlauber, die unbedingt 2021 nach Usedom kommen wollen? Es ist durchaus überlegenswert, bereits jetzt seinen Sommerurlaub zu buchen! Ich gehe stark davon aus, dass im Sommer wieder gereist werden darf. Und wenn man erst im späten Frühling einen Urlaub bucht, können viele schöne Zimmer bereits vergriffen sein. Vielleicht hat man jetzt auch die Chance, noch einen guten Preis zu erzielen. Viele Reise- und Verbrauchermessen im Winter und Frühjahr fallen in diesem Jahr aus –zumindest analog. Einige Messen, wie zum Beispiel die Grüne Woche Ende Januar in Berlin, geht digitale Wege. Welchen Weg geht die UTG, um ihre potenziellen Urlauber zu erreichen? Die Internationale Tourismusbörse in Berlin als größte Tourismusmesse der Welt wird ebenfalls digital stattfinden. Selbstverständlich sind wir auch hier gemeinsam mit dem Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern dabei. Wir haben bereits in der Vergangenheit begonnen, unsere Marketingmaßnahmen zunehmend auf digitale Kanäle umzustellen. Das kommt uns jetzt zu Gute. Im vergangenen Jahr gab es die Online-Kampagne unter dem Schlagwort #usedomwartetaufeuch. In wieweit wird es dieses Mal auch etwas geben. Die Kampagne #usedomwartetaufeuch hat leider nicht an Aktualität verloren. Wir vermissen aufs Neue unsere Gäste. Der Hashtag findet also erneut Anwendung. Auch unsere Partner können gern diesen Hashtag wieder aufgreifen. Eine umfassende Kampagne ist für den Zeitpunkt des Wiedereinsetzens des Tourismus geplant. Dies und vieles mehr stellen wir unseren Partnern auf dem UTG-Partnertag am 20. Januar vor, der dieses Jahr rein digital stattfinden und auch auf unserer UTG-Facebook-Seite ab 10 Uhr per Livestream übertragen wird. Von Hannes Ewert