Umfrage in MV: Lorenz Caffiers Rücktritt unnötig? Das sagen die Leute

War der Rücktritt von Lorenz Caffier (65, CDU) als Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns richtig? Zu dieser Frage präsentiert das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap für OSTSEE-ZEITUNG, NDR und Schweriner Volkszeitung ein geteiltes Ergebnis. 47 Prozent der Befragten sind der Meinung, der Rücktritt sei der richtige Schritt gewesen. Fast genau so viele, 45 Prozent, sind dagegen der Auffassung, der CDU-Mann hätte im Amt bleiben müssen. Caffier war am Dienstag vergangener Woche zurückgetreten. Diesen Schritt begründete er vor allem mit einer aus seiner Sicht unfairen öffentlichen Debatte über den Kauf einer Waffe bei einem früheren Mitglied des rechtsextremen Terrornetzwerks „Nordkreuz“ und zu seinem Ferienhaus auf Usedom. Anhänger von SPD, Linke und Grünen begrüßen mehrheitlich Caffiers Rücktritt – 61, 59 beziehungsweise 56 Prozent. Bei Wahlberechtigten, die die CDU favorisieren, sind dagegen 61 Prozent der Meinung, Caffier hätte Minister bleiben sollen. Dies sehen auch 60 Prozent der AfD-Sympathisanten so. Mehr zum Thema: Ferienhaus, Waffen-Kauf, SEK-Skandal – deshalb stand Lorenz Caffier in der Kritik Nach Rücktritt von Caffier: Renz soll neuer Innenminister von MV werden Die Reaktionen anderer Parteien fallen eher kritisch aus. Es sei egal, „wen die CDU zum Stellvertreter Schwesigs macht“, so Leif-Erik Holm (AfD). „In der Regierung findet die Union doch gar nicht mehr statt.“ Der Rücktritt Caffiers war „überfällig und gerechtfertigt“, erklärt Torsten Koplin (Linke). „Weil er nicht transparent mit dem Waffenkauf umgegangen ist.“ Anerkennung zolle die Linke allerdings für Caffiers „Leistungen beim NPD-Verbot“. Sonntagsfrage: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU zur Landtagswahl Die größten Probleme in MV: Welche Partei kann sie lösen? Caffiers Rücktritt: Was die Leute darüber denken Kommentar vom Chefredakteur: Schwesig im Glück, CDU im Schlamassel Caffier habe einfach „in vielen Punkten“ das Vertrauen in der Bevölkerung verspielt, urteilt Ole Krüger (Grüne). Der Rücktritt sei daher „überfällig“ gewesen, „die Reihe der Skandale fast schon unüberschaubar“. Von Frank Pubantz