Umfrage zu Landtagswahl in MV: Kopf-an-Kopf-Rennen

Ein spannendes Duell zeichnet sich für die Landtagswahlen 2021 in MV ab. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap für OSTSEE-ZEITUNG, NDR und Schweriner Volkszeitung liegen die beiden Regierungsparteien SPD und CDU derzeit in der Wählergunst gleichauf an der Spitze. Sie kämen jeweils auf 27 Prozent der Stimmen. Gegenüber den Landtagswahlen von 2016 verliert die SPD 3,6 und gewinnt die CDU 8,0 Prozentpunkte. Die FDP würde den Einzug in den Landtag verpassen: Weit abgeschlagen folgen die anderen Parteien. Die AfD kommt auf 15 Prozent der Stimmen – ein Verlust von 5,8 Prozentpunkten gegenüber 2016. Die Linke landet bei 12 (-1,2), die Grünen bei 10 (+5,2) Prozent. Die FDP erreicht aktuell 3 (0) Prozent, zu wenig für den Einzug ins Landesparlament. Andere Parteien kommen zusammen auf 6 Prozent (-2,6). Infratest Dimap hat zwischen dem 18. und 21. November 1000 Wahlberechtigte in ganz MV befragt – repräsentativ. Die Fehlertoleranz liege bei bis zu 3,1 Prozentpunkten. Damit zeichnet sich ein enges Rennen der beiden Regierungsparteien um den Sieg zur Landtagswahl im kommenden Herbst ab. Im Juni sah Infratest Dimap die CDU mit 29 Prozent noch klar vor SPD (24) und AfD (15). Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der OZ von Januar spiegelte noch einen Dreikampf: CDU 20, SPD und AfD je 19 Prozent. Die Parteichefs reagieren naturgemäß verschieden. „Sehr erfreulich“ seien die Ergebnisse aus Sicht der SPD, so Manuela Schwesig. Die Partei liege in MV deutlich über dem Bundestrend. Es zahle sich aus, „dass wir eine klare Linie haben“. „Krisenzeiten sind immer Regierungszeiten“, erklärt Leif-Erik Holm (AfD). Die Schwesig-Regierung profitiere „von der Unsicherheit der Bürger“. Allerdings müsse die AfD selbst ihre internen Querelen endlich beenden. Sonntagsfrage: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD und CDU zur Landtagswahl Die größten Probleme in MV: Welche Partei kann sie lösen? Caffiers Rücktritt: Was die Leute darüber denken Kommentar vom Chefredakteur: Schwesig im Glück, CDU im Schlamassel Politologe: Geschlossenheit in SPD, Führungsproblem bei CDU: Michael Sack (CDU) bilanziert ein „achtbares Ergebnis“ für seine Partei, die seit 2016 um 8 Prozentpunkte zugelegt habe. Man sei jetzt mit der SPD „auf Augenhöhe“. Prof. Wolfgang Muno, Politologe an der Universität Rostock, sieht „die Geschlossenheit der SPD und die Führungsstärke von Manuela Schwesig“ als Gründe dafür, dass die SPD in MV stärker als im Bundestrend ist. Anders sei dies bei der CDU; diese habe vielmehr mit „Personalproblemen“ zu tun. Und: „Die Hochphase der AfD scheint vorbei“, so Muno. Für Wahl zum Bundestag deutliche CDU-Führung: Ein anderes Bild zeigt die aktuelle Umfrage für bevorstehende Bundestagswahlen in MV. Hier rangiert die CDU in der Wählergunst mit 34 Prozent deutlich vor der Konkurrenz – ein Plus von 0,9 Prozentpunkten gegenüber 2017. Die SPD erreicht 20 (+4,9), die AfD 15 (-3,6), die Linke 12 (-5,8) die Grünen 10 (+5,7) und die FDP 4 (-2,2) Prozent. Andere Parteien: 5 (+0,1) Prozent. „Die Corona-Krise ist die Zeit der Regierenden“, kommentiert Wenke Brüdgam (Linke) das Umfrageergebnis. Ziel ihrer Partei sei dennoch, in MV die SPD/CDU-Koalition und im Bund die Merkel-Regierung abzulösen. Grünen-Landeschef Ole Krüger ist zufrieden: „Die Umfrage zeigt, dass die Menschen eine konsequente Klimaschutz-Partei nicht nur im Bundestag, sondern auch im Landtag wollen.“ Der kommende Bundestag sei „der letzte, der noch die schlimmsten Folgen der Klimakrise abmildern kann“. René Domke (FDP) stellt fest: In der Krise gelinge es der Opposition leider nur schwer, mit Themen zu den Menschen durchzudringen. Von Frank Pubantz