Zu wenig Corona-Impfstoff: MV droht Zwangspause beim Impfen

MV ist beim Impfen gegen das Corona-Virus bundesweit spitze – dafür geht aber bald der Impfstoff aus. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren bis Montag in MV 4200 Menschen geimpft worden. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 0,26 Prozent. Damit war die Impfrate zum Start der Kampagne in MV fünfmal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Laut Schweriner Gesundheitsministerium wurden bis Mittwoch insgesamt 4900 Menschen im Land geimpft. Bis Ende der Woche sollen es 10 000 sein. Zwei Drittel verbraucht: Damit wären dann allerdings auch schon zwei Drittel der ersten Charge an Impfstoffen verbraucht. Im Kreis Vorpommern-Rügen ist dessen Anteil bereits jetzt verimpft. 30 000 Impfdosen hat das Land bislang erhalten. Da aber die Hälfte für die notwendige zweite Impfung nach drei Wochen zurückgestellt werden muss, können bis zum 11. Januar insgesamt nur noch 5000 weitere Menschen immunisiert werden. Denn erst dann wird die nächste Lieferung erwartet. „Nach heutigem Stand sollen dann knapp 15 000 Impfdosen geliefert werden“, heißt es aus dem Ministerium. Aus mehreren Bundesländern war am Mittwoch Kritik laut geworden, dass eine für die erste Kalenderwoche 2021 zugesagte Lieferung ausbleiben sollte. Über 80-Jährige werden automatisch informiert: Um die besonders vulnerablen Gruppen zu schützen, werden derzeit die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in MV und das dortige Personal geimpft. Dort sind auch die mobilen Teams im Einsatz. Im Anschluss ist entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorgesehen, die über 80-Jährigen zu impfen, die nicht in Heimen leben. Lesen Sie auch: Verwirrung um Impfstoff: Länder berichten von Liefer-Ausfällen, Bund verspricht Nachschub Arzt zu den Ermittlungen wegen Impfpanne in Stralsund: „Dieser Fehler zerstört mein Leben“ Sie sollen ab Januar je nach verfügbarer Menge an Impfstoff nach und nach automatisch angeschrieben werden. Der Brief enthält Informationen zur Impfung und eine Telefonnummer, unter der die Impftermine vereinbart werden können. Minister Harry Glawe (CDU) sagte: „Wir sind sehr froh, dass wir in MV seit Sonntag die ersten Impfungen durchführen. Jetzt gilt es, entsprechend der Liefermengen des Impfstoffes, weiter zu impfen.“ Ziel sei es, dass langfristig jeder, der es möchte, geimpft werden kann. Von Axel Büsem