Der Brand zweier mit Spraydosen beladener Güterwaggons hat im rheinland-pfälzischen Unkel einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. „Alle Feuerwehren des Landkreises Neuwied waren im Einsatz“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Morgen. Insgesamt seien es 120 Einsatzkräfte gewesen. Am frühen Morgen sei das Feuer den Angaben zufolge unter Kontrolle gewesen. „Zur Zeit laufen die letzten Löscharbeiten“, sagte ein Sprecher um 7.00 Uhr.
Die Flammen beschädigten die beiden Waggons, die Oberleitung und eine Schallschutzwand. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, immer wieder seien Spraydosen explodiert und durch die Luft geflogen. Ein Übergreifen des Feuers auf Wohnhäuser habe nicht gedroht. Die Höhe des Sachschadens stand zunächst nicht fest.
Heißgelaufene Bremsen lösten vermutlich das Feuer aus
Die mit Haarspraydosen und Hygieneartikeln beladenen Güterwaggons waren in der Nacht zum Donnerstag in Flammen aufgegangen. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei lösten heißgelaufene Bremsen das Feuer aus. Ein entgegenkommender Lokführer habe den Brand der beiden Waggons bemerkt und die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn verständigt. Der Zug stoppte daraufhin im Bahnhof der kleinen Stadt Unkel am Rhein.
58 Menschen, die in der Nähe wohnten, mussten in der Nacht ihre Häuser verlassen. Hilfskräften versorgten sie mit Tee und Kaffee. Verletzte gab es nach Angaben der Bundespolizei nicht.
Der Zugverkehr zwischen dem rheinland-pfälzischen Linz am Rhein und dem Rhöndorfer Bahnhof in Nordrhein-Westfalen wurde eingestellt. Die Dauer der Sperrung war zunächst unklar. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, er rechne mit mindestens zwölf Stunden, „wahrscheinlich aber mehreren Tagen.“ Die Deutsche Bahn habe einen Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Von RND/dpa