2018 war für viele Menschen der Region auch ein Schicksalsjahr. Wir mussten uns von der 15-jährigen Christiane aus Wolgast verabschieden, nahmen Anteil an dem Tod von Andrea Sparmanns ungeborenen Kind und begleiteten einen Todkranken bei der Erfüllung seines größten Wunsches. Hier gibt es fünf Geschichten, die die Leser der OSTSEE-ZEITUNG besonders bewegten.
Abschied von Christiane
Seit einem Jahr kämpfte die 15-jährige Christiane Strehl aus Wolgast (Vorpommern-Greifswald) gegen einen Hirntumor, den sie letztlich verlor.
Im Sommer vergangenen Jahres wurde bei dem Mädchen aus Wolgast in der Universitätsmedizin Greifswald ein bösartiger Hirntumor festgestellt. Im August wurde sie operiert. Der Tumor konnte wegen seiner Lage nicht vollständig entfernt werden, es folgten Chemo und Bestrahlung. Zuletzt setzen das kranke Mädchen, ihr kleiner Bruder und ihre Mutter Mandy Strehl auf eine neuartige Therapie, die ein privates immunologisches und onkologisches Zentrum in Köln entwickelt hatte. Allerdings sollte die Familie die Kosten – 40 000 Euro für das erste Jahr – selbst tragen. Die alleinerziehende Mutter konnte das nicht stemmen und so wendete sich Christiane an die OZ.
Die Redakteurin Cornelia Meerkatz begleitete das Mädchen auf diesem Weg, rief zur einer Spendenaktion auf und organisierte noch ein paar schöne Tage für die Familie. Doch der gemeinsame Weg endete in einer langen, letzten Umarmung.
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Andrea Sparmann verliert ihr Kind
Nachdem die Ostseewelle-Moderatorin Anfang Februar bereits mit einem Blutsturz ins Krankenhaus eingeliefert wurde, verlor Sie zwei Monate später – im sechsten Schwangerschaftsmonat – ihr Kind.
In einer Not-OP brachte die 36-Jährige das Kind auf die Welt, doch der kleine Junge starb. „Ich habe noch nie so sehr geliebt, wie ich dieses Kind geliebt habe“, sagte sie gegenüber der OZ. „Es starb und das tut unendlich weh.“
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Kritik an Rettungsdienst und Krankenhaus
2018 erregten noch zwei weitere Kranken-Geschichten auf der Insel Usedom den Ärger der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Kritik am gesamten Gesundheitssystem wurde laut. Anfang des Sommers legte eine Berliner Urlauberin Beschwerde gegen die aus ihrer Sicht unprofessionelle Hilfe der Leitstelle des Landkreises Vorpommern-Greifswald und das ruppige Vorgehen des Rettungsdienstes bei ihrer schwerkranken Tochter ein.
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Im September musste ein schwer kranker 77-Jähriger in der Greifswalder Unimedizin tagelang nur in einem hinten offenen Krankenhaushemd und ohne Unterhose herumlaufen. Bei seiner Entlassung kam es dann noch schlimmer. Er wurde im Nachthemd nach Hause gefahren.
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Todkranker Wismarer wünscht sich eine letzte Reise
Swen Griewald hat Lungenkrebs. Im April wendete er sich mit seinem vermutlich letztem Wunsch an die OZ: Im Sommer wollte er mit dem Wohnmobil durch Europa reisen.
Der 53-jährige Wismarer erwartete keine Almosen, suchte nur auf diesem Weg nach einem geeigneten Fahrzeug, das er leihen oder kaufen konnte.
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Schülerin berichtet aus Ihrem Alltag
Die Zwölftklässlerin Lilly Blaudszun geht in Ludwigslust auf das Gymnasium. In einem Gastbeitrag für die OZ berichtet die 17-Jährige über den Leistungsdruck, fehlende Freizeit und Aufputschmittel im Klassenzimmer.
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Cornelia Meerkatz, Axel Büssem, Haike Werfel, Lilly Blaudszun, Benjamin Barz, Moritz Naumann