Die Berliner Polizei hat mit einem Großaufgebot am Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen mutmaßlicher Linksextremisten in drei Stadtteilen durchsucht. „Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung“, sagte ein Polizeisprecher.
Innensenator Andreas Geisel (SPD) bezeichnete den Einsatz als Ermittlungen im kriminellen Milieu. Es gehe nicht um politische Gründe, betonte Geisel im Info-Radio des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Ziel sei es, Regeln durchzusetzen, die für alle gelten. Die Polizei war mit insgesamt rund 560 Einsatzkräften in Friedrichshain, Kreuzberg und Neukölln im Einsatz.
Tat im Mai ist Grund für Razzien
Spezialkräfte hatten unter anderem ein Haus in der Rigaer Straße in Friedrichshain gestürmt. Die Beamten drangen gegen 6.00 Uhr morgens in das Gebäude ein. Sieben Verdächtige sind laut Polizei im Visier der Ermittler. Sie stehen im Verdacht, im Mai 2018 einen Mann in einem Kreuzberger Spätkauf angegriffen zu haben.
„Einige Verdächtige haben wir in den durchsuchten Objekten angetroffen“, sagte der Sprecher weiter. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob Haftbefehle beantragt werden. In der Rigaer Straße greifen gewalttätige Linksautonome immer wieder Polizisten an.
Grund für den Einsatz war eine gefährliche Körperverletzung und eine Sachbeschädigung im Mai dieses Jahres. Mehrere Unbekannte hatten damals einen Spätkauf in Kreuzberg überfallen, nachdem der Betreiber mit einer Kundin in Streit geraten war. Sieben Verdächtige konnten laut Polizeisprecher identifiziert werden. Sie sollen bei dem Überfall den Verkäufer verletzt und das Geschäft beschädigt haben. Ziel der Razzien sei es auch gewesen, Beweismittel für das Ermittlungsverfahren zu beschlagnahmen. Die Durchsuchungen liefen ohne Zwischenfälle ab.
Von RND