In Rio de Janeiro hat die Gewalt zugenommen. Organisierte Verbrecherbanden kontrollieren viele der Hunderten von Slums der Stadt. Wie Verteidigungsminister Raul Jungmann sagte, sollen Patrouillen bald an Einsätzen gegen Drogenhändler teilnehmen, was einen Wechsel ihrer vorherigen Aufgaben darstellt. Die Operation soll bis Ende 2018 gehen.
Zwar konzentrierte sich die Hauptarbeit auf den Norden der Stadt, wo die Gewalt am Schlimmsten ist. Doch patrouillierten gepanzerte Fahrzeuge auch in der ruhigen Umgebung des Flughafens Santos Dumont. Bei Sonnenuntergang stand ein Dutzend Soldaten mit Gewehren in der Hand vor der Guanabarabucht.
Schlimmste Rezession Brasiliens seit Jahrzehnten
In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden in Rio de Janeiro durchschnittlich drei Menschen pro Tag von Kugeln tödlich getroffen. Diese steigende Zahl zusammen mit kriminellen Angriffen und zunehmenden Schießereien zwischen Drogenhändlern und Polizei haben die Behörden in den vergangenen Wochen dazu veranlasst einzuräumen, dass ein Großteil der Stadt außerhalb ihrer Kontrolle liege.
Im vergangenen Jahr waren 85 000 Soldaten eingesetzt worden, um die Sicherheit um die Veranstaltungsorte der Olympischen Sommerspiele in Rio zu verstärken. Nach Angaben von Sicherheitsexperten trägt die schlimmste Rezession Brasiliens seit Jahrzehnten dazu bei, dass sich die Sicherheitslage verschlechtert.
Von RND/dpa