Handballer sind im Pokal gefordert

Ben Meyer saß am vergangenen Sonnabend nach dem Schlusspfiff niedergeschlagen auf der Bank. Dabei hatten die Handballer des Ribnitzer HV (RHV) gewonnen, feierten gegen Schwaan (25:23) ihren ersten Heimsieg der jungen Saison. Der Rückraumspieler, ein Ribnitzer Eigengewächs, agierte allerdings in vielen Situationen glücklos. Ihm fehlten Leichtigkeit und Durchsetzungsvermögen, weshalb er ohne Torerfolg blieb. „Es ist schön für die Mannschaft, dass wir gewonnen haben. Aber meine Leistung war schlecht“, ärgerte sich Meyer. Der ehemalige Nachwuchsspieler des HC Empor Rostock gilt als großes Talent. Er ist technisch begabt und hat ein gutes Auge. Doch in dieser Saison konnte der 20-Jährige sein Können noch nicht zeigen. Woran dies liegen könnte, darüber möchte der Ribnitz-Damgartener nicht reden. Meyer hofft, bald wieder Taten sprechen zu lassen — Tore zu erzielen, Treffer vorzubereiten und die Gegner in der Abwehr aufzuhalten. Die nächste Chance dazu hat er morgen (18 Uhr, Sporthalle „Am Mühlenberg“) im Landespokal- Spiel gegen den MV-Liga-Kontrahenten SV Einheit Demmin. „Das ist eine wichtige Partie. Unser Ziel ist das Final four“, betont RHV-Trainer Jörn Schläger. Die Ribnitzer waren zuletzt 2014 in die Endrunde der besten vier Mannschaften eingezogen und hatten den Pokal-Wettbewerb erstmals in der Vereinsgeschichte gewonnen. Ben Meyer spielte damals in Grimmen keine Rolle, er fehlte aufgrund einer Schulterverletzung. Doch in dieser Saison ist der Hoffnungsträger als Führungskraft vorgesehen. Gemeinsam mit Rückkehrer Michael Jacobsen, Neuzugang Benjamin Hinz und Eigengewächs Alexander Dukart soll er für Torgefahr aus der zweiten Reihe sorgen. „Du musst dich als Handballer selber befreien. Ben muss mehr Emotionen zeigen. Er ist gefordert, sich durchzubeißen. Wenn er einen auf die Schnauze bekommt, dann muss er trotzdem den Ball ins Tor schmeißen und danach zurücklaufen und den Gegner hinten aufhalten, auch wenn er eine Strafe bekommt“, fordert Schläger. Ben Meyer weiß das, zeigt sich selbstkritisch. Er wird auch von Vater und Co-Trainer Thilo hart rangenommen. Handball wird in der Familie Groß geschrieben. Schon Opa Uwe spielte einst für Ribnitz, Bruder Nick in der B-Jugend des HC Empor. Deshalb ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis Meyer Junior zurück zu alter Stärke findet — vielleicht ja schon im Spiel gegen den SV Einheit Demmin. . . Vor einer schweren Aufgabe im Pokal-Wettbewerb steht indes Verbandsligist SV Motor Barth. Die Sieben von Trainer Nico Warobioff erwartet mit dem Stavenhagener SV einen der Pokal-Finalisten der Vorsaison. Zuletzt konnten die Barther in der Liga überzeugen und feierten zwei Siege in Serie. Insbesondere in der Defensive zeigte sich Motor verbessert. Und das macht dem Coach für die Partie morgen (16 Uhr) in der „Vineta-Sportarena“ Hoffnung. „Mit dieser Abwehrleistung können wir auch einen MV-Ligisten ärgern“, sagt Nico Warobioff. Ins Team zurückkehren wird Martin Klatetzke. „Er hat sich angeboten, uns zu helfen, wenn er in Barth ist. Martin ist eine gute Verstärkung für unseren Rückraum, zumal Daniel Manzke berufsbedingt fehlen wird“, so der Barther Coach. Aushelfen wird morgen auch Steffen Schloms auf der Torhüterposition, da Oliver Hamann im Urlaub weilt. „Wir nehmen die Außenseiterrolle sehr gern an“, freut sich Warobioff auf die Auseinandersetzung mit dem höherklassigen Gegner. „Unser Ziel ist es, Stavenhagen so lange wie möglich zu ärgern. Und wer weiß, der Pokal schreibt ja manchmal seine eigenen Gesetze.“ Tommy Bastian und Marco Schwarz

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