Hauptsache unter Leuten: Im LT-Club trifft sich jeder

Ein „schicker Laden“ mit Gästen aus allen Bevölkerungsgruppen — zum baldigen Sommeranfang testet die OSTSEE-ZEITUNG die Kneipen und Clubs der Hansestadt. Teil 7: der LT-Club in der Tiergartenallee. „Auf Marcel!“ Im überdachten Außenbereich des Clubs wird ein Toast ausgesprochen. Marcel Witte, angehender Wirtschaftswissenschaftler, wird 22. Drei Arme lassen Gläser mit „Mexikaner“ (scharfer Tomatensaft mit Schnaps) in ihrer Mitte aneinanderklirren. „Wir feiern hier, weil am Donnerstag nichts anderes los ist“, begründet das Geburtstagskind und lacht. „Aber der Laden ist schon schick“, ergänzt sein Kommilitone Ansgar Griese (21). Auch Norman Bockwoldt (21) ist dabei. Die Musik sei zwar „mainstream“ und die Frauen oft zu „aufgetakelt“. Hier gebe es trotzdem alles, was ein guter Abend braucht. Fast. „Der Mexikaner schmeckt hier nicht“, beschwert sich Bockwoldt. „Auf den Long Island Icetea muss man ausweichen.“ Sein Lieblingsmottoabend sei „Black Sheep“. Hier verbringe der Besucher „mega krasse Abende“ im LT. Das Motto verspricht Hip-Hop-Musik. Jens Petersen (26) ist Aushilfe im LT und erzählt von weiteren Themenabenden: „Saturday Night Fever“, Schaumparty, Studentenpartys und sogar die deutsche Band Scooter sei hier bereits aufgetreten. Der Club, der laut Petersen rund 3000 Menschen Platz bietet, hat neben der Haupttanzfläche noch weitere Themenräume und öffnet bei großen Veranstaltungen auch das Restaurant „Klock 8“. Ein Makel fällt mehreren Gästen auf. „Die vielen Scherben auf der Tanzfläche sind gefährlich und nerven unter den Schuhsohlen beim Tanzen“, sagt Studentin Marie Schreiber (24). Für Robert Albrecht (29) ist das Problem eines von vielen — er gehe generell nur ins LT, wenn er seine Freunde dort trifft. Franziska Botz (23) fügt hinzu: „Der Boden ist außerdem oft klebrig, aber daran kann man wohl nichts ändern.“ Sie halte aber den Service für „super“. Auch die Preise sind „human“, sagt Marcel Witte. Die Sauberkeit im Club sei zwar nicht zufriedenstellend, als Mann achte er aber nicht darauf. Claudia Hoffmann (25) bestätigt: „Die Toiletten könnten wirklich sauberer sein.“ Eine Besonderheit ist, dass bei Lehramtsfeten ab und zu waschechte Rostocker Professoren Musik auflegen. Studentin Mascha-Julia Bach kritisiert, dass sie aber ausgelassene Stimmung unterbrächen, wenn sie mittendrin „Imagine“ von John Lennon spielen. Vivian Herkules (24) ist ein Erlebnis besonders in Erinnerung geblieben. „Als früher ein Gitter vor den Treppen neben der Tanzfläche war, sind die Leute, die darauf getanzt haben, einmal mit dem gesamten Ding umgefallen.“ Danach sei es entfernt worden. Aushilfe Jens Petersen ist sich sicher, Rapper Pitbull würde im LT hemmungslos feiern. Robert Albrecht entgegnet: „Für ihn müsste es eine VIP-Lounge geben, sonst ist er nicht zufrieden.“ Macklemores „Can‘t hold us“ und „Atemlos“ bringen noch immer den Mainfloor zum Glühen. Scherben, mangelhafte Sauberkeit — als Treffpunkt wird das LT trotzdem geschätzt Die OZ macht den großen Kneipen- und Clubtest in Rostock. Wo ist die Stimmung am besten, wo der Pfeffi am günstigsten? Wo sind die Toiletten sauber? In den kommenden Wochen ziehen Teams von Testern in angesagte Lokale und Bars der Hansestadt. Bewertet werden die Kategorien Preis-Leistungs-Verhältnis, Wohlfühlfaktor, Flirtfaktor, Service und Freundlichkeit, Angebotsvielfalt und Sauberkeit mit bis zu sieben Ankern. Dabei spielen auch die Kundenurteile eine Rolle. Am Ende ergibt dies eine Gesamtnote. Extraseite mit allen Teilen zum OZ-Kneipentest. QR-Code scannen oder www.ostsee-zeitung.de/oz-kneipentest anklicken. Service: Auszug aus der Getränkekarte: Cola-Preis: 1,50 Euro (0,3 Liter) Bier-Preis: 2,50 Euro (0,3 Liter) Pfeffi-Preis: 1,00 Euro (0,02 Liter) Karolin Hebben

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