Schnelles Internet soll Wirtschaft stärken

Durch neue rasend schnelle Internetleitungen soll die Stralsunder Wirtschaft einen kräftigen Schub bekommen. Die Deutsche Telekom hat gestern die sogenannte Vectoring-Technik in der Hansestadt in Betrieb genommen, die Geschwindigkeiten von bis 100 Mbit pro Sekunde ermöglicht. Damit kann zum Beispiel ein Film in DVD-Qualität in etwa sechs Minuten komplett heruntergeladen werden. „Das ist ein großer Standortvorteil. Unternehmen brauchen schnelle Leitungen“, sagte Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) bei der Präsentation der Technik im Rathaus. Die Randlage der Hansestadt im Nordosten der Republik relativiere sich durch neue Technologien immer mehr. „Es spielt für einen Unternehmer kaum noch eine Rolle, ob er seine Arbeit von Frankfurt/Main oder von Stralsund aus erledigt. Und hier bieten wir ihm eine tolle Lebensqualität“, sagte Badrow. Er stehe derzeit in Verhandlungen mit mehreren IT-Firmen, die mit dem Gedanken spielen, an den Sund zu ziehen. Nicht nur Firmen können das Telekom-Angebot nutzen, sondern auch die Bürger. Nach Angaben des Unternehmens sind ab sofort rund 25000 Haushalte mit der Vorwahl 03831 an das moderne Netz angeschlossen. Sie können Daten nicht nur schnell runterladen, sondern auch mit hoher Geschwindigkeit ins Netz stellen. Der sogenannte Upload beträgt bis zu 40 Mbit pro Sekunde. Wer seine Urlaubsvideos in sozialen Netzwerken zeigen will oder beruflich viele Daten online hin und her schicken muss, kann das mit der Technik sehr schnell erledigen. Bei der Vectoring-Technik wird mehr Tempo ermöglicht, indem Störsignale zwischen den Kupferleitungen beseitigt werden. Bestandskunden, die das Angebot nutzen wollen, müssen ihren Vertrag erweitern. Für alle anderen ist ein Neuvertrag notwendig.Nach Angaben der Telekom verfügen durch den Ausbau 98 Prozent der Haushalte in der Hansestadt über einen Breitbandanschluss. „Der Breitband-Ausbau in Stralsund ist damit abgeschlossen“, sagte Angela Gross, Leiterin des Infrastrukturvetriebes der Telekom in Mecklenburg-Vorpommern. Es gebe allerdings noch immer Versorgungslücken am Stadtrand. Der Telekom-Konkurrent Kabel Deutschland investiert ebenfalls in den Ausbau schneller Internet-Anschlüsse. In Stralsund können Kunden genau wie beim Mitbewerber mit 100 Mbit pro Sekunde im Internet surfen. Nach Unternehmensangaben hat bereits der Ausbau auf die doppelte Geschwindigkeit begonnen. Möglich wird das durch die Übertragung über das TV-Kabel. Zu den ersten Nutznießern der Technik in Vorpommern gehören Greifswald und Anklam. Weitere Orte sollen folgen. Der Upload hingegen liegt unter dem Angebot der Telekom. Laut Kabel Deutschland sei eine Erhöhung zwar technisch möglich, es gebe derzeit jedoch keinen Bedarf. „Die Deutsche Telekom verweist bei ihrer Produktkommunikation auf einen höheren Upload, da sie mit den hohen Downloadgeschwindigkeiten im Kabel nicht mithalten kann“, sagt Sprecherin Andrea Deutschmann. Weitere Städte folgen 22000 Haushalte können demnächst in der Hansestadt Greifswald durch die neue Vectoring-Technik der Telekom mit schnellem Internet versorgt werden. In Ribnitz-Damgarten sollen weitere 7000 Haushalte folgen. Auch in Rostock gehen bald die letzten fehlenden Häuser ans Netz, nachdem im vergangenen Jahr bereits 16000 Haushalte angeschlossen wurden. Auch in Barth ist der Ausbau bereits abgeschlossen. Die Unter- nehmen brauchen schnelle Leitungen. Das ist ein großer Standortvorteil.“Alexander Badrow, Bürgermeister (CDU) Alexander Müller

Stralsund - Schnelles Internet soll Wirtschaft stärken