Ausgerechnet eine der kleinsten Werften im Land wächst auch in der Krise: Tamsen Maritim in Rostock hat einen Großauftrag vom Bund an Land gezogen – vom Zoll. Was für Boote in Rostock entstehen, warum der Werft-Chef bereits auf weitere Neubauten hofft und welches neue Schiff bald in Sassnitz zu sehen sein wird.

Bei den MV Werften in Wismar, Warnemünde und Stralsund sollen massiv Kosten eingespart werden. In einem gemeinsamen Papier wird ein kräftiger Abbau von Stellen vereinbart – immerhin aber auch der Erhalt aller Standorte. Wie es für scheidende Mitarbeiter weitergehen soll und ob bald Windpark-Plattformen gebaut werden

Pläne des Unternehmens sehen offenbar vor allem in Stralsund einen starken Personalabbau vor. Der dortige OB will weiter um die Jobs kämpfen. Wirtschaftsminister Glawe hofft auf den Rettungsschirm des Bundes.

Bis zu 1150 Stellen könnten wegfallen, die meisten in Stralsund. Das Unternehmen und die Landesregierung bestätigen das bisher nicht. Die IG Metall hat zur Krisensitzung gerufen.

Ein Video gibt Anlass zu Spekulationen:: Der Konzern Genting Hongkong will offenbar auf den Werften in MV Schiffe der Universal-Klasse bauen – besser ausgestattet im Kampf gegen Pandemien. So könnten Überwachungskameras ermitteln, wenn Gäste an Bord Fieber haben. Platz zum Sonnen ist auf großen Balkonen vorgesehen. Im Video wird sogar ein erster Termin genannt.

Mit ihren „Save Ships“ der Universal-Klasse suchen die MV Werften offenbar einen Weg durch die Corona-Krise. Schiffe sollen kleiner und luftiger für Passagiere werden. Fraglich bleibt, ob der Kreuzfahrtmarkt überhaupt mittelfristig wieder anläuft, kommentiert OZ-Redakteur Frank Pubantz.

Der Bundessicherheitsrat stimmt dem Export von zehn Booten der Peenewerft nach Ägypten zu – darunter neun Patrouilenboote und ein Küstenschutzboot. Für den Werftstandort Wolgast ist das eine gute Nachricht. Scharfe Kritik kommt aber von den Linken: Ägypten sei nicht weniger problematisch als Saudi-Arabien.

Bei der Rettung der Werften darf die Politik auch die vielen Zulieferer nicht aus den Augen verlieren. Die Krise bietet auch die Chance, Schiffbau mehr in Richtung Klimaschutz zu denken, kommentiert OZ-Redakteur Frank Pubantz.

Auf rund die Hälfte sei der Arbeitsumfang im Schiffbau des Landes mit der Corona-Pandemie gesunken. Unternehmer fordern eine Neuausrichtung der Industrie – mit Orientierung auf Innovation und Umweltschutz.