Protest gegen neuen Atomschrott

In das Atom-Zwischenlager Nord in Lubmin sollen keine weiteren Castor-Behälter mehr gebracht werden. Das fordert die Kreistagsfraktion der Grünen. „Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit kein neuer Atommüll in unser Land kommt“, sagt Fraktionschef Gregor Kochhan. Eine entsprechende Resolution wurde vom Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt nun befürwortet. Jetzt muss der Kreistag Vorpommern-Greifswald den Vorschlag im September noch endgültig beschließen. Hintergrund ist, dass noch immer unklar ist, wo die verbliebenen 26 Castoren aus den Wiederaufbereitungsanlagen Sellafield (England) und La Hague (Frankreich) gelagert werden sollen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatten im Juni das Zwischenlager in Lubmin als Lösung ins Spiel gebracht. Die Landesregierung in Schwerin lehnte diese Pläne ab. Ein Beschluss des Kreistages könnte diese Haltung noch einmal unterstreichen — einen Castor-Transport verhindern kann er jedoch nicht. „Das ist eine politische Willensbekundung. Richtige Einflussmöglichkeiten haben wir in dieser Frage nicht“, sagt der Leiter des Umweltamts Ingolf Zölfel. Die Entscheidung liegt allein bei der Bundesregierung. Grünen-Politiker Gregor Kochhan sieht in dem Beschluss trotzdem ein wichtiges Signal. „Es ist eine deutliche politische Position, auch wenn sie keine Gesetzeskraft hat“, meint er. 80 Castor-Stellplätze hat das Zwischenlager in Lubmin. 74 davon sind bereits belegt. 1999 wurden die ersten Castoren angeliefert. Am 17. Februar 2011 kam der bislang letzte Transportzug aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe nach Lubmin. Alexander Müller

Lubmin - Protest gegen neuen Atomschrott