Bürgerschaft soll sich zurückhalten

Missachtet die Bürgerschaft die Eigenständigkeit der Universität? Eine öffentliche Mitteilung des Rektorats legt dies nahe. Hintergrund ist ein Beschluss der Stadtpolitiker, wonach der Oberbürgermeister Arthur König (CDU) und Bürgerschaftspräsidentin Birgit Socher (Die Linke) sich gemeinsam mit der Hochschulleitung in Schwerin dafür einsetzen sollen, dass die Kürzungen an der hiesigen Philosophischen Fakultät abgewendet werden (die OZ berichtete). Unter anderem stehen Schließungen von Studiengängen, etwa der Baltistik oder der Musikwissenschaft, zur Debatte. „Das überschreitet die bisherige Form der Unterstützung“, so Uni-Pressesprecher Jan Meßerschmidt. Die Bürgerschaft beschließe eine gemeinsame Aktion von Stadt und Universität und fordere damit indirekt die Hochschulleitung zu weiteren Haushaltsverhandlungen mit dem Land auf. „Das verkennt zum einen, dass die Bürgerschaft nicht für Haushaltsverhandlungen der Universität zuständig ist und auch die Hochschulleitung nicht verpflichten kann“, so Meßerschmidt. Zum anderen sei die Unileitung mit der Gesamtsituation hinreichend vertraut. „Die Universität fühlt sich zudem auch weiterhin den großen kulturellen Festivals Bachwoche, Nordischer Klang und Polenmarkt verpflichtet, die entgegen anderslautender Darstellungen durch die diskutierten Kürzungen nicht infrage gestellt sind“, stellt Meßerschmidt fest. OZ

Greifswald - Bürgerschaft soll sich zurückhalten