Carnevalclub Gützkow: Jeckenspaß trotz Corona mit OZ-Aktion

Senioren- und Kinderfasching, Weiberfastnacht, Narrensause für alle Jecken und Rosenmontag vereinsintern: Nichts davon wurde wahr. Alle geplanten Veranstaltungen gestrichen. Helau? Hinein? Pustekuchen! Diese fünfte Jahreszeit, wegen der Corona-Pandemie praktisch ausgefallen, wird mit einer dicken Träne in die Annalen des Gützkower Carnevalclubs 1986 e. V. (GCC) eingehen. „Dabei wollten wir ganz groß unser 35. Jubiläum feiern“, sagt Sarah Präkels, stellvertretende Vereinsvorsitzende. Denn wie singt es sich immer so schön in Gützkow: „Was die in Köln könn’, das können wir auch ...“ Faschings-Auftakt in November fiel bereits ins Wasser: Doch bereits der Auftakt im November fiel aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen ins Wasser. Treffen und Proben wurden abgeblasen, die wöchentlichen Trainingstermine der Funkengarden gecancelt. „Das ist schon bitter, besonders für die neuen Mitglieder. Wenn die Kleinen nicht regelmäßig trainieren, besteht das Risiko, dass sie schnell die Lust verlieren“, sagt Präkels, die selbst mit drei Jahren das erste Mal als kleines Funkenmariechen in den Saal einmarschierte. Machen Sie mit: OZ-Faschingsaktion: Stimmen Sie jetzt für das beste Kostüm 2021 ab Aufgewachsen in einer Karnevalfamilie – Mutter Kathrin ist Vereinsvorsitzende, Vater Jörg Minister im Elferrat – gehört das närrische Treiben für die 28-Jährige ganz selbstverständlich zu ihrem Leben. Und natürlich ist auch schon Töchterchen Miri (3), kaum dass sie laufen konnte, beim närrischen Treiben mit dabei gewesen. Verein hat drei Funkengarden: Doch was tun, wenn das Coronavirus dem närrischen Treiben Grenzen setzt? „Wir halten natürlich Kontakt, tauschen uns trotzdem aus. Es gibt eine Whatsapp-Gruppe und eine weitere nur für Vorstandsmitglieder“, erzählt Sarah Präkels, die seit 2019 auch die großen Funken trainiert. Wann die ersten Proben wieder möglich sind – unklar. Sie hoffe, dass alle zur Stange halten. „Unser Verein zählt etwa 50 Mitglieder, davon rund 30 Kinder und Jugendliche, die in drei Funkengarden aktiv sind“, sagt die Gützkowerin. Bei den „Miniminis“ tanzen bereits Sechsjährige mit. Für OZ-Aktion den Fundus gecheckt: Sarah Präkels und ihre Mitstreiter hoffen, die Geburtstagsfeier später nachholen zu können. Vielleicht mit einem bunten Programm aus den Highlights der vergangenen Jahre. Oder doch ein extra Motto nach all den deprimierenden Wochen im Corona-Lockdown? Bis November, also den 11.11., ist ja noch etwas Zeit. Gelegenheit, Ideen reifen zu lassen und in die Kostümkiste zu greifen. Natürlich wollte sich der Gützkower Carnevalclub an der OZ-Aktion zur Suche des schönsten Narrenfotos beteiligen und checkte kurzerhand den Fundus im Vereinshaus am Gützkower Schlosspark. Lesen Sie auch Karneval auf Rügen: So feiern die Narren aus Sagard und Sassnitz Trotz Corona: So feierte Peenemünde den Karnevalsabschluss Entstanden sind lustige Fotos und dazu noch gleich ein paar Reime, wie etwa dieser: „Traurig ist schon dieses Jahr, wir dürfen nicht feiern wegen Corona. Doch trotzdem lassen wir uns nicht unterkriegen, weil wir den Carneval und Gützkower Narren lieben.“ 50. Geburtstag des Greifswalder Faschingsclubs steht bevor: Auch die Narren des Greifswalder Faschingsclubs Kernenergie e.V. (FCK) wollten die Jecken traditionell in die Schwedenschanze Weitenhagen einladen, mussten aber ebenfalls alle Träume für diese Saison beerdigen. „Im November hatten wir noch auf den Dezember gehofft. Aber irgendwann war klar, dass es auch mit dem Februar nichts wird“, sagt Vereinsvorsitzender Jörg Dittmer. Nun schauen alle 15 Mitglieder auf den nächsten Herbst: „Am 11.11.1971 wurde unser Verein gegründet. Das heißt, der 50. Geburtstag steht bevor. Und natürlich wollen wir den ordentlich mit allen Faschingsfans feiern“, bleibt Dittmer zuversichtlich. Und damit zumindest die Vorfreude steigt, schickte er der OZ-Lokalredaktion ein paar Fotoimpressionen aus der Vergangenheit. Von Petra Hase