Das ist Greifswalds gefährlichste Kreuzung

Das ist in Greifswald eine absolute Ausnahme: Die Ampelanlage in der Grimmer Straße, Ecke Loitzer Straße ist rund um die Uhr in Betrieb. Nahezu alle anderen Ampeln in der Hansestadt sowie sämtliche Lichtzeichenanlagen in der Wolgaster und in der Anklamer Straße sowie die an der Europakreuzung werden um 23 Uhr ausgeschaltet. Lediglich zwei Ampeln brennen die ganze Nacht durch. Das sind die in der Bahnhofsstraße und in der Grimmer Straße. Wer nach Mitternacht als Autofahrer allein die Grimmer Straße befährt, weit und breit weder Fußgänger, Radfahrer noch andere Fahrzeuge in Sicht, kann es sich nur schwer vorstellen. Doch genau hier ist ein Unfallschwerpunkt. Sechs Unfälle mit Personenschaden in drei Jahren: In den Jahren 2016, 2017 und 2018 haben sich nach Angabe der Stadtverwaltung sechs Unfälle an der Kreuzung ereignet. In allen sechs Fällen bog ein Autofahrer aus der Loitzer Straße nach rechts auf die Grimmer Straße und erfasste dabei einen Radfahrer. Alle sechs Radler wurden leicht verletzt. 2009 gab es sogar 20 Unfälle: Bereits seit 2009 ist die Kreuzung eine Unfallhäufungsstelle. Damals gab es in nur einem Jahr 20 Unfälle. „Neben Auffahrunfällen in der Loitzer Straße wurden acht Radfahrer leicht verletzt, die die Einmündung in der Grimmer Straße von rechts befuhren“, blickt Andrea Reimann, Pressesprecherin der Stadtverwaltung, zurück. „2010 wurde die Rechtsabbiegespur gesperrt und zusätzlich über die verbleibende Ausfahrspur Berliner Kissen gelegt“, sagt Reimann weiter. Damit sei die Zahl der Unfälle zwar deutlich zurückgegangen, trotzdem kam es immer wieder zu Zusammenstößen. Von einer Unfallhäufungsstelle spricht man in einem solchen Fall, wenn es innerhalb eines Jahres fünf Unfälle nach dem gleichen Muster gibt oder innerhalb von drei Jahren fünf Unfälle mit Personenschaden. Lesen Sie auch Greifswald: Rewe baut neuen Supermarkt in der Grimmer Straße Bauen in Greifswald: Deswegen nimmt gleichförmige Architektur zu Neue Ampel in Greifswalds Fettenvorstadt installiert Ampel verhindert Unfälle: Deswegen ließ die Stadt im vergangenen Jahr schließlich eine Ampelanlage im Kreuzungsbereich installieren. „Entsprechend der Richtlinien für Lichtsignalanlagen ist die Einrichtung sinnvoll, wenn Unfälle zu erwarten sind oder sich ereignet haben“, erklärt hierzu Andrea Reimann. Die Installation sei auch wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens und weiterer Bauvorhaben notwendig gewesen. Verkehrsabhängige Schaltung: Reimann erklärt weiter, dass die Lichtsignalanlage verkehrsabhängig geschaltet ist: „Die Hauptrichtung Grimmer Straße zeigt für den Kfz-Verkehr und den Fußgänger- und Radverkehr in der Grundstellung Grün, welches nur bei dem einbiegenden oder abbiegenden Verkehr unterbrochen wird. Damit wird die Verkehrssicherheit auch nachts gewährleistet.“ Die schlechten Sichtverhältnisse sind auch in der Bahnhofsstraße der Grund dafür, dass die Ampel rund um die Uhr in Betrieb ist. Von Katharina Degrassi