Der Nächste, bitte! Greifswald bekommt neuen Super-Poller

Überraschende Wende im Poller-Drama: Auf der Wiecker Brücke soll in drei Monaten ein neuer Super-Poller installiert werden. Das gab Bausenator Jörg Hochheim (CDU) gestern auf der Bürgerschaftssitzung im Greifswalder Rathaus bekannt. Die bisherige Anlage, die als unkaputtbar galt, ist nicht mehr zu retten. Zuletzt scheiterten drei Reparatur-Versuche, was der Stadt deutschlandweit viel Spott einbrachte. „Im Namen meiner Mitarbeiter und in meinem eigenen Namen entschuldige ich mich für die unakzeptablen Zeitabläufe und den Imageschaden, der für Greifswald und die Verwaltung entstanden ist“, betonte Hartmut Hecker, Geschäftsführer der Firma Innovent. Das Unternehmen war aufgrund der anhaltenden Probleme in die Kritik geraten. Bei einem Treffen mit dem Hersteller sei jedoch herausgekommen, dass Hydraulik und Sicherheitssteuerung des Pollers nicht zueinander passen würden, wie Hecker sagte. Es handle sich um ein außergewöhnliches Modell, das nicht in Serie produziert worden sei. Innovent kümmere sich nun um einen neuen Super-Poller von einem deutschen Hersteller. Bis die Anlage da ist, soll ein älteres Vorgängermodell als Provisorium den Autoverkehr auf der Wiecker Brücke regeln und Unberechtigten die Überfahrt verwehren. Die denkmalgeschützte Ryck-Querung darf nur mit einer Sondergenehmigung passiert werden. Die Stadt hatte zuletzt rund 120 000 Euro in den bisherigen Super-Poller samt Schilder, Kameras und Bodensensorik investiert. Die moderne Anlage sollte die Serie von 31 Unfällen in zwei Jahren stoppen. Schließlich sind dabei acht Poller verschlissen worden. Der als Erlöser gefeierte Super-Poller aus Italien hielt jedoch nicht einmal sechs Wochen. Seit Ende Juni ist die Brücke nun „unbewacht“ und kann von allen Autofahrern passiert werden. Kontrollen gibt es nicht, sehr zum Ärger einiger Anwohner, die gestern auf der Bürgerschaftssitzung ihr Leid klagten. Immerhin: In spätestens drei Wochen soll das Provisorium auf der Brücke in Betrieb genommen werden. Doch ob der alte Poller die Übergangszeit heil übersteht, bis der neue da ist? In der Bürgerschaft machte sich gestern schon leise Gelächter breit. Bausenator Hochheim: „Wir hatten mit dem alten Poller nicht so viel Glück. Ich hoffe, dass das diesmal anders ist.“ Gleichzeitig verdeutlichte der Politiker, dass an der Firma Innovent wohl auch in Zukunft kaum ein Weg vorbeiführe. „Bei der komplexen Überfahrtsregelung, für die wir uns auf der Wiecker Brücke entschieden habe, gibt es nicht so viele Alternativen“, sagte Jörg Hochheim. André Wornowski

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