Diese Schlagzeilen wollen Greifswalder 2021 lesen

2020 wird von vielen Menschen als fürchterliches Jahr gesehen. Zum Glück ist es vorbei. Also, Kopf hoch, Krönchen richten und den Blick nach vorne werfen: Die OSTSEE-ZEITUNG hat Hansestädter gefragt: „Welche Schlagzeile wollen Sie 2021 in der Zeitung lesen?“ Ihre Antworten sind gleichermaßen unterhaltsam wie überraschend. Im vergangenen November wurde der Greifswald-Gutschein eingeführt, der nur in Läden und Restaurants der Stadt eingelöst werden kann. Maik Wittenbecher hofft, dass folgende Nachricht groß rauskommt: „Neue Währung in der Hansestadt: Greifswald-Gutscheine lösen den Euro als Zahlungsmittel ab.“ Auch in Sachen Reisen und Mobilität sieht der Chef der Greifswald-Marketing GmbH 2021 große Veränderungen und fügt noch folgende Überschriften hinzu: „Aida Cruises startet erste Kreuzfahrt von Greifswald-Wieck“ und „Bahn nimmt neue ICE-Direktverbindung nach Berlin und Hamburg auf“. Vom Marktschreier zum Modezar: Ab diesem Jahr setzen die Stadtwerke auf Ökostrom, das Pfandbechersystem Recup ersetzte vielerorts die Einwegbecher in der Hansestadt. Klimaschutz wird immer wichtiger. Daher sieht WVG-Chef Klaus-Peter Adomeit folgende Schlagzeile bereits in der Zeitung: „Schweden hat Greta – Deutschland hat die Hansestadt: Greifswald ist erste klimaneutrale Stadt“. OZ-Leserin Beate Labs sieht das ähnlich und schrieb uns diese Überschrift: „Greifswald endlich sauber“. Mit seinem Bekleidungsgeschäft hat sich Jens Krafczyk vor drei Jahrzehnten einen Traum erfüllt. Für ihn ganz klar, dass diese Nachricht bald die Runde macht: „30 Jahre Krafczyk Männermoden – Die Erfolgsgeschichte: Vom Marktschreier zum Modezar“ (zur Erinnerung: Die Schlagzeilen stammen nicht von uns). Lesen Sie auch Gegen Langeweile: Greifswalder Promis verraten liebste Zeitvertreibe der Kindheit OZ-Team testet digitale Schnitzeljagd durch Greifswald Greifswalder gibt 100 Tipps gegen Langeweile in der Corona-Krise Menschheit besiegt Hunger und Krebs: Auch Benjamin Fredrich, Gründer des Katapult-Magazins, denkt groß. Er möchte die Schlagzeile „Über 100 000 Menschen auf der ersten Greifswalder Buchmesse“ lesen. Folgende zwei Überschriften würden hingegen die gesamte Welt verändern: So freut sich Gastronomin Antje Büttner auf den „Durchbruch in der Krebsforschung: Neues Medikament sorgt für bessere Behandlungschancen“. Greifswalds Boxlegende Sebastian Sylvester plädiert für: „Impfstoff gegen jegliche Art von Krebs entwickelt“. Ralf Dörnen, designierter Intendant des Theater Vorpommern, denkt mit „Hunger auf der Welt wird ausgerottet: Geber-Staaten verzehnfachen Zuwendungen für Welternährungsprogramm“ sehr global. Bei Anja Mirasch bleibt es hingegen lokal: Die Leiterin der Stadtbibliothek freut sich auf die Nachricht „Ostseeküstenradweg zwischen Stralsund und Greifswald steht kurz vor der Vollendung: Teilstrecke zwischen Gristow und Greifswald durchgängig erneuert“. Cheftierpfleger Frank Tetzlaff ist schon auf den Sportteil der Zeitung gespannt, die möglicherweise diese Nachricht verkündet: „Borussia Dortmund schlägt Bayern München im ausverkauften Atatürk-Olympiastadion im Champions-League-Finale 2021“. Wie passend, dass sich auch Prof. Klaus Hahnenkamp, Leiter des Corona-Krisenstabs der Unimedizin, sportliche Unterstützung bei der kommenden Aktion „Prüfen. Rufen. Drücken“ wünscht und gern diese Schlagzeile lesen möchte: „Europameister Toni Kroos beim großen Reanimations-Tag“. Dom-Pastorin Beate Kempf-Beyrich ist gespannt, ob gemeinsames Musizieren bald wieder möglich sein wird: „Endlich wieder singen: Bachwoche feiert im Juni 75. Geburtstag“. „Corona ist Geschichte“: In den Klatsch- und Tratschspalten möchte OZ-Leserin Tina Doe die Überschrift „Til Schweiger beendet seine Karriere“ sehen. Irena Treptow hat eine Breaking News für die Wirtschaftsseite: „Ikea kommt nach Greifswald“. Nach der Dauerpräsenz von Corona in den Nachrichten 2020 hofft manch ein Greifswalder auf deutlich positivere Meldungen. So freut sich Landrat Michael Sack (CDU) auf folgende: „Geschafft: Vorpommern-Greifswald ist coronafrei. Normales Leben hält wieder Einzug“. Ähnlich sieht es auch Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne): „Corona-Lockdown über den Jahreswechsel hat entscheidende Wende im Infektionsgeschehen gebracht – Prognosen äußerst positiv!“ Künstler erhalten Kurzarbeitergeld: WGG-Vorstand Jan Schneidewind schlug diese Überschrift vor: „Ende der Corona-Einschränkungen bis zu den Sommerferien absehbar: Impfungen kommen schneller voran als gedacht“. OZ-Leserin Nicole Drews bringt es mit „Corona ist Geschichte!“ knapper auf den Punkt. Deutlich mehr Platz würde die Schlagzeile von Freizeitbad-Chef Andreas Lexow beanspruchen: „Hauptausschuss beschließt: Die nicht verwendeten Corona-Hilfen werden für den Kauf von Luftreinigungsgeräten an den kommunalen und privaten Schulen genutzt“ – da freut sich der Zeitungs-Layouter ... nicht. Die Pandemie setzte auch Künstlern und Freischaffenden zu. Imke Freiberg, Leiterin des St. Spiritus, hofft auf diese Top-News: „Mecklenburg-Vorpommern kulturpolitisch ganz weit vorn: Kurzarbeitergeld für Künstler*innen und Soloselbstständige beschlossen“. Der Berufsclown und Zauberkünstler Holger Pautz ist sich sicher, dass diese Überschrift die Runde macht: „Kultur im Aufschwung: Ausverkaufte Häuser bei ersten Theater- und Zirkusvorstellungen nach der Pandemie“. Bei dieser Schlagzeile wird es nur eine Frage der Zeit sein, wann sie erscheint – hoffentlich. Von Christin Lachmann