Entscheidung zu den KAW-Hallen steht bevor

Heute ab 18 Uhr wird der Bauausschuss die Weichen für die Zukunft des Geländes der KAW-Hallen am Bahnhof stellen. Zur Erinnerung: Im Frühjahr war das von Jürgen Sallier geplante Einkaufszentrum durchgefallen. Denn Innenstadthändler befürchten eine Schädigung des Zentrums. Ein Gutachten der Firma Cima, das eine Umsatzverteilung zu Lasten der Innenstadt von 3,2 Prozent prognostiziert, halten sie für falsch. Die Bürgerinitiative „Rettet die Innenstadt und die Fleischervorstadt“ hat darum die Firma Lademann & Partner mit einem eigenen Gutachten beauftragt. Ergebnis: es sind 11,4 Prozent. Die Cima hat das wiederum geprüft und wirft Lademann & Partner eine fragwürdige Herangehensweise vor. Unabhängig davon wird heute eine veränderte Planung diskutiert. Sie ist das Ergebnis von Beratungen Salliers mit den Bürgerschaftsgruppen und der Bürgerinitiative: Edeka, Aldi, dm und Apotheke bleiben. Takko, Deichmann und Jeans-Fritz sind raus. Außerdem bleibt das Stofflager stehen und kann für Kultur, Stadtteiltreff und Ähnliches genutzt werden. „In allen ,kritischen Punkten‘ konnten wir aufeinander zugehen und uns auf ein Konzept verständigen, das auf weitgehende Zustimmung aller Beteiligten trifft“, schreibt Sallier. Ob das wirklich so ist, erscheint aber sehr fraglich. Denn Ende letzter Woche präsentierte die BI den Ersatzinvestor Kaufland (die OZ berichtete), der früher auch schon mit Sallier verhandelte. Die Initiative hat weiter große Bedenken. Zur Debatte im Frühjahr kamen sehr viele Verkäuferinnen. Auch heute wird mit großem Andrang gerechnet. „Ich finde es unerhört, wie hier die Mitarbeiter instrumentalisiert werden“, sagt CDU-Fraktionschef Axel Hochschild. Die Christdemokraten seien für ein Einkaufszentrum. Der Umgang vieler Mitglieder der Bürgerschaft mit dem Investor sei inakzeptabel und unfair. „Wozu wurde monatelang nach einem Kompromiss gesucht, wenn dieser nun torpediert wird?“, fragt Hochschild. „Ich freue mich über das große Interesse der Bevölkerung“, sagt Ausschussvorsitzender Alexander Krüger (Grüne). „Wir tagen deshalb im Bürgerschaftssaal.“ eob

Greifswald - Entscheidung zu den KAW-Hallen steht bevor