Ex-Golden Goal wird GFC-Vereinshaus

In die leer stehenden Gebäudeteile auf dem Gelände des Volksstadions zieht wieder Leben ein. Aus dem lange nicht mehr genutzten Restaurant Golden Goal soll ab kommendem Jahr das Vereinshaus des Greifswalder Fußballclubs (GFC) werden. Die Pachtverträge werden in Kürze unterzeichnet. Für die Vereinsräume muss der GFC fünf Euro je Quadratmeter zahlen, für die Lagerflächen zwei Euro. Der Vorsitzende Michael Lüdeke geht von Januar 2016 als Vertragsbeginn aus. Bereits jetzt wird im zweiten Gebäudeteil gearbeitet. Dort baut die Stadt derzeit vier Umkleidekabinen ein, die künftig zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stehen. 25 000 Euro hat die Verwaltung hierfür eingeplant. Die beiden Projekte, Vereinshaus und Umkleiden, sind das Herzstück des Nutzungskonzeptes für das Club- und Sozialgebäude. Daran wurde seit über einem Jahr gearbeitet. „Ich bin sehr froh, dass es jetzt endlich losgeht“, sagt Alexander Krüger (Grüne), der das Projekt im Sportausschuss intensiv begleitet und in den vergangenen Monaten mehrfach den Stillstand kritisiert hat. Die Stadt hatte nach Schließung des Golden Goals zunächst versucht, einen neuen Gaststättenbetreiber zu finden. Trotz eines günstiges Pachtangebotes fand sich kein als seriös einzustufender Interessent (die OZ berichtete). Bei den jetzigen Planungen saß auch der Sportbund mit im Boot. Der Vorsitzende Bernt Petschaelis betont die Wichtigkeit einer Dusche in den öffentlich zugänglichen Räumen. „Umkleidemöglichkeiten sind nur in Verbindung mit Duschmöglichkeiten sinnvoll, ansonsten sind diese Räume nur halb so viel wert und von Sportlern, die im Stadion Wettkämpfe bestreiten oder intensiv trainieren, nur bedingt nutzbar“, sagt Petschaelis. Über diesen Punkt diskutierten auch die Mitglieder des Hauptausschusses hitzig. Aus Verwaltungssicht sei eine Dusche nicht unbedingt erforderlich, weil Schüler nach dem Sportunterricht nicht duschen würden. Alexander Krüger und Bürgerschaftsmitglied Peter Multhauf (Linke) betonten die Wichtigkeit von Duschen mehrfach. Nach aktuellen Planungen könnte im kommenden Jahr ein Umkleideraum in eine Dusche umgewandelt werden. 2015 würden hierfür die Gelder fehlen. Der restliche Gebäudeteil des Ex-Golden Goals wird ab 2016 unter Federführung des GFC saniert. „Wir haben viele Unternehmer beim GFC, machen einen Großteil der Arbeiten in Eigenleistung und mit Spenden“, sagt Lüdeke. Die Möbel und die Küche seien bereits bestellt. Geplant sei jedoch ausdrücklich keine Gaststätte, sondern ein Vereinshaus. „Das wird zu Veranstaltungen geöffnet“, erklärt der GFC-Vorsitzende. Bei Fußballspielen werden Getränke, Bockwurst und andere Kleinigkeiten verkauft. „Wir wissen, wie viele Leute zu den einzelnen Spielen kommen und wann wir was benötigen“, erklärt Lüdeke. Die Sportvereine hatten sich lange dafür stark gemacht, die gastronomische Versorgung bei Spielen selbst zu übernehmen. „Das ist auch eine Einnahmequelle für uns als Verein“, argumentiert Lüdeke. Lagerflächen fehlen Die Baracke auf dem Gelände des Volksstadions, in der die Vereine seit mehr als 20 Jahren ihre Bälle und Gerätschaften lagern, soll im Zuge der städtischen Bauarbeiten abgerissen werden. „Die Baracke ist schrottreif“, kommentiert Reinhard Bartl vom Vorstand des Sportbundes. Beim Betreten müsse man jedes Mal Angst haben. Fatal sei jedoch, dass bislang eine Alternative fehle. „Der GFC kann die künftigen Lagerräume im Vereinshaus nutzen. Aber was machen die anderen Vereine“, fragt Bartl. Er verweist unter anderem auf die Hochschulsportgemeinschaft HSG mit 2000 Mitgliedern. Bernt Petschaelis, Vorsitzender des Greifswalder Sportbundes, schlägt zwei Varianten vor. Entweder werden in den bestehenden Gebäuden zwei Lagerräume für die Vereine zur Verfügung gestellt, oder es wird ein Neubau geschaffen. Greifswalder FC 600 Mitglieder hat der Greifswalder Fußballclub mittlerweile. Die Mannschaften des Vereins gehen in dieser Spielsaison erstmals an den Start. Im GFC sind die beiden bisherigen Vereine Greifswalder Sportverein 04 und FC Pommern Greifswald aufgegangen. Während der GFC der offizielle Nachfolgeverein des GSV ist, soll die Auflösung des FC Pommern Greifswald auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 30. November beschlossen werden. Im Oktober wählte der GFC den Rechtsanwalt Heiko Jaap in den Vorstand. Die Neubesetzung des ersten Stellvertreterpostens war nach dem Rücktritt von Rechtsanwalt Thomas Stolpe notwendig geworden. Ebenfalls in neuer Position ist Steffen Jaeckel, bisher Vorstandsmitglied des FC Pommern, der nun auch als Revisor/Kassenprüfer im GFC aktiv sein wird. Erstmals wurde zudem der Verwaltungsrat gewählt. Klaus Schilling (Geschäftsführer der Medigreif-Unternehmensgruppe), Thomas Prauße (Geschäftsführer der Stadtwerke Greifswald) und Ulrich Wolff (Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorpommern) werden das dreiköpfige Gremium bilden. Kat Katharina Degrassi

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