Gemeinden bei Greifswald müssen mehr für Amt zahlen

Neun Gemeinden im Greifswalder Speckgürtel müssen im nächsten Jahr mehr Geld an das Amt Landhagen überweisen. Der Amtsausschuss hat bei einer Stimmenthaltung die Erhöhung des Umlagesatzes auf 15,5 Prozent erhöht. Die Amtsumlage wird auf der Grundlage der Steuerkraft und der Zuweisungen des Landes je Einwohner berechnet. Gemeinden wie Weitenhagen, die über hohe Gewerbesteuereinnahmen verfügen, müssen daher mehr Geld abtreten. Mit 15,5 Prozent steht Landhagen vergleichsweise gut da. Im Amt Lubmin – das Seebad hat hohe Gewerbesteuereinnahmen – sind es 13,25 Prozent. Knapp 23 Prozent beträgt die Umlage im Amt Züssow. Wie Kämmerin Annette Schröter auf der Sitzung des Ausschusses informierte, wird vor allem mehr Geld für Personal benötigt. Statt 1,57 Millionen 2020 nimmt das Amt 1,71 Millionen Euro fürs nächste Jahr ein. Lesen Sie auch: Greifswald: Neue Schule wird frühestens 2024 fertig Fast neun Millionen Euro für Investitionen in Schulen: Das Amt will inklusive der Aufwendungen aus Vorjahren 2021/22 etwa 5,2 Millionen Euro in den Neubau einer Grundschule in Dersekow und bis 2023 knapp 1,9 Millionen für eine Turnhalle am selben Ort investieren. Dazu kommen bis 2021 insgesamt 1,5 Millionen Euro für Anbauten an der Regionalen Schule Neuenkirchen. Für beide Einrichtungen ist ebenso wie für die Grundschule Neuenkirchen das Amt der Träger. Ferner soll 2021 die 28 000 Euro teure Planung für die Herrichtung des in den letzten Jahren stark in Anspruch genommenen Neuenkirchener Schulhofs bezahlt werden. Gemeinde Weitenhagen muss mehr für Schulen zahlen: Diese Gelder und die Eigenanteile für die geplanten Baumaßnahmen bzw. den Finanzdienst, also Zinsen und Tilgung aufgenommener Kredite, werden über die Schulumlage aufgebracht, insgesamt 817 000 Euro. In der Vergangenheit wurde die Gemeinde Diedrichshagen nicht einbezogen, weil deren Schüler nicht nach Dersekow oder Neuenkirchen gehen. Nach der Eingemeindung von Diedrichshagen im letzten Jahr nach Weitenhagen werden diese Einwohner mit in die Umlage einbezogen, obwohl die Kinder nicht die Amtsschulen besuchen. Laut Annette Schröter ist das gesetzlich so vorgeschrieben. Für alle Kinder und Jugendlichen, die Freie Schulen und staatliche Schulen insbesondere in Greifswald besuchen, müsse ein Ausgleich gezahlt werden, denn es gelte die freie Schulwahl. Dabei erhielte die Hansestadt ihre tatsächlichen Kosten erstattet, die Freien Schulen, wie etwa die Waldorfschule oder die Montessorischule, hingegen nur eine Pauschale. Landhagen bekommt seinerseits Geld für die Schüler von außerhalb. Von Eckhard Oberdörfer